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Goethe Johann Wolfgang - Iphigenie auf Tauris Iphigenie auf Tauris

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оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Iphigenie auf Tauris - Goethe Johann Wolfgang - Страница 4


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Des Gottin Eigentum, die mit dir spricht.

Thoas:

Mehr Vorzug und Vertrauen geb ich nicht

Der Konigstochter als der Unbekannten.

Ich wiederhole meinen ersten Antrag:

Komm, folge mir und teile, was ich habe.

Iphigenie:

Wie darf ich solchen Schritt, o Konig, wagen?

Hat nicht die Gottin, die mich rettete,

Allein das Recht auf mein geweihtes Leben?

Sie hat fur mich den Schutzort ausgesucht,

Und sie bewahrt mich einem Vater, den

Sie durch den Schein genug gestraft, vielleicht

Zur schonsten Freude seines Alters hier.

Vielleicht ist mir die frohe Ruckkehr nah;

Und ich, auf ihren Weg nicht achtend, hatte

Mich wider ihren Willen hier gefesselt?

Ein Zeichen bat ich, wenn ich bleiben sollte.

Thoas:

Das Zeichen ist, da? du noch hier verweilst.

Such Ausflucht solcher Art nicht angstlich auf.

Man spricht vergebens viel, um zu versagen;

Der andre hort von allem nur das Nein.

Iphigenie:

Nicht Worte sind es, die nur blenden sollen;

Ich habe dir mein tiefstes Herz entdeckt.

Und sagst du dir nicht selbst, wie ich dem Vater,

Der Mutter, den Geschwistern mich entgegen

Mit angstlichen Gefuhlen sehnen mu??

Da? in den alten Hallen, wo die Trauer

Noch manchmal stille meinen Namen lispelt,

Die Freude, wie um eine Neugeborne,

Den schonsten Kranz von Saul' an Saulen schlinge!

O sendetest du mich auf Schiffen hin!

Du gabest mir und allen neues Leben.

Thoas:

So kehr zuruck! Tu, was dein Herz dich hei?t,

Und hore nicht die Stimme guten Rats

Und der Vernunft. Sei ganz ein Weib und gib

Dich hin dem Triebe, der dich zugellos

Ergreift und dahin oder dorthin rei?t.

Wenn ihnen eine Lust im Busen brennt,

Halt vom Verrater sie kein heilig Band,

Der sie dem Vater oder dem Gemahl

Aus langbewahrten, treuen Armen lockt;

Und schweigt in ihrer Brust die rasche Glut,

So dringt auf sie vergebens treu und machtig

Der Uberredung goldne Zunge los.

Iphigenie:

Gedenk, o Konig, deines edeln Wortes!

Willst du mein Zutraum so erwidern? Du

Schienst vorbereitet, alles zu vernehmen.

Thoas:

Aufs Ungehoffte war ich nicht bereitet;

Doch sollt ich's auch erwarten: wu?t ich nicht,

Da? ich mit einem Weibe handeln ging?

Iphigenie:

Schilt nicht, o Konig, unser arm Geschlecht.

Nicht herrlich wie die euern, aber nicht

Unedel sind die Waffen eines Weibes.

Glaub es, darin bin ich dir vorzuziehn,

Da? ich dein Gluck mehr als du selber kenne.

Du wahnest, unbekannt mit dir und mir,

Ein naher Band werd uns zum Gluck vereinen.

Voll guten Mutes wie voll guten Willens

Dringst du in mich, da? ich mich fugen soll;

Und hier dank ich den Gottern, da? sie mir

Die Festigkeit gegeben, dieses Bundnis

Nicht einzugehen, das sie nicht gebilligt.

Thoas:

Es spricht kein Gott; es spricht dein eignes Herz.

Iphigenie:

Sie reden nur durch unser Herz zu uns.

Thoas:

Und hab ich, sie zu horen, nicht das Recht?

Iphigenie:

Es uberbraust der Sturm die zarte Stimme.

Thoas:

Die Priesterin vernimmt sie wohl allein?

Iphigenie:

Vor allen andern merke sie der Furst.

Thoas:

Dein heilig Amt und dein geerbtes Recht

An Jovis Tisch bringt dich den Gottern naher

Als einen erdgeborenen Wilden.

Iphigenie:

So

Bu? ich nun das Vertraun, das du erzwangst.

Thoas:

Ich bin ein Mensch; und besser ist's, wir enden.

So bleibe denn mein Wort: Sei Priesterin

Der Gottin, wie sie dich erkoren hat;

Doch mir verzeih Diane, da? ich ihr

Bisher mit Unrecht und mit innerm Vorwurf

Die alten Opfer vorenthalten habe.

Kein Fremder nahet glucklich unserm Ufer:

Von alters her ist ihm der Tod gewi?.

Nur du hast mich mit einer Freundlichkeit,

In der ich bald der zarten Tochter Liebe,

Bald stille Neigung einer Braut zu sehn

Mich tief erfreute, wie mit Zauberbanden

Gefesselt, da? ich meiner Pflicht verga?.

Du hattest mir die Sinnen eingewiegt,

Das Murren meines Volks vernahm ich nicht;

Nun rufen sie die Schuld von meines Sohnes

Fruhzeit'gem Tode lauter uber mich.

Um deinetwillen halt ich langer nicht

Die Menge, die das Opfer dringend fordert.

Iphigenie:

Um meinetwillen hab ich's nie begehrt.

Der mi?versteht die Himmlischen, der sie

Blutgierig wahnt; er dichtet ihnen nur

Die eignen grausamen Begierden an.

Entzog die Gottin mich nicht selbst dem Priester?

Ihr war mein Dienst willkommner als mein Tod.

Thoas:

Es ziemt sich nicht fur uns, den heiligen

Gebrauch mit leicht beweglicher Vernunft

Nach unserm Sinn zu deuten und zu lenken.

Tu deine Pflicht, ich werde meine tun.

Zwei Fremde, die wir in des Ufers Hohlen

Versteckt gefunden und die meinem Lande

Nichts Gutes bringen, sind in meiner Hand.

Mit diesen nehme deine Gottin wieder

Ihr erstes, rechtes, lang entbehrtes Opfer!

Ich sende sie hierher; du wei?t den Dienst.

Vierter Auftritt

Iphigenie allein:

Du hast Wolken, gnadige Retterin,

Einzuhullen unschuldig Verfolgte

Und auf Winden dem ehrnen Geschick sie

Aus den Armen, uber das Meer,

Uber der Erde weiteste Strecken,

Und wohin es dir gut dunkt, zu tragen.

Weise bist du und siehest das Kunftige;

Nicht voruber ist dir das Vergangne,

Und dein Blick ruht uber den Deinen,

Wie dein Licht, das Leben der Nachte,

Uber der Erde ruhet und waltet.

O enthalte vom Blut meine Hande!

Nimmer bringt es Segen und Ruhe;

Und die Gestalt des zufallig Ermordeten

Wird auf des traurig-unwilligen Morders

Bose Stunden lauern und schrecken.

Denn die Unsterblichen lieben der Menschen

Weit verbreitete gute Geschlechter,

Und sie fristen das fluchtige Leben

Gerne dem Sterblichen, wollen ihm gerne

Ihres eigenen, ewigen Himmels

Mitgenie?endes frohliches Anschaun

Eine Weile gonnen und lassen.