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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Mauern aus Holz, Manner aus Eisen: Admiral Bolitho am Kap der Entscheidung - Kent Alexander - Страница 3


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Aber die alte Hyperion hatte dabei ihr Letztes gegeben. Mit ihren dreiunddrei?ig Jahren leistete sie schlie?lich keinen Widerstand mehr, als die gro?e spanische San Mateo mit ihren neunzig Kanonen eine letzte Breitseite auf sie abfeuerte. Doch trotz allem, was Bolitho in seinem Leben auf See erlebt und erlitten hatte, konnte er sich nur schwer damit abfinden, da? es die alte Hyperion nicht mehr gab.

Daheim in England sagten sie, wenn er das spanische Geschwader Casares' nicht im Gefecht aufgehalten und besiegt hatte, ware es rechtzeitig zur Vereinigten Flotte vor Trafalgar gesto?en, und dann hatte selbst der tapfere Nelson dort kaum siegen konnen. Bolitho wu?te nicht, wie er darauf reagieren sollte. Wollte man ihm damit schmeicheln — oder Nelsons Ruhm schmalern? Jedenfalls war ihm ubel geworden, als dieselben Leute, die Nelson einst geha?t und verachtet hatten — auch wegen seiner Affare mit Emma Hamilton — , ihn jetzt aufs hochste lobten und seinen Tod beklagten.

Wie so viele, war auch Bolitho dem kleinen Admiral nie begegnet, der seine Seeleute begeistert hatte, trotz des zermurbenden Blockadedienstes oder bei blutigen Gefechten Schiff gegen Schiff. Nelson hatte seine Manner wirklich gekannt und ihnen die Autoritat gegeben, die sie verstanden und brauchten.

Bolitho merkte, da? Allday leise die Kajute verlie?, und machte sich wieder Vorwurfe, da? er ihn mitgenommen hatte zu diesem Einsatz. Doch Allday, standfest wie eine englische Eiche, wollte es nicht anders. Bolitho hatte ihn nur verletzt und beleidigt, wenn er ihn als Halbinvaliden in Falmouth zuruckgelassen hatte.

Er beruhrte sein linkes Lid und seufzte. Wurde ihn das verletzte Auge im hellen afrikanischen Sonnenlicht qualen? Nur zu gut konnte er sich an den Augenblick im Gefecht erinnern, als er in die Sonne geschaut und sein Blick sich verschattet hatte, als krieche Seenebel ubers Deck. Und an den triumphierenden Atemzug des Spaniers, der mit seinem Sabel einen Ausfall machte. Jenour, dem Flaggleutnant, war der Degen aus der Hand geschlagen worden, als er versuchte, Bolitho zu verteidigen. Aber Allday war dagewesen und hatte das Schlimmste verhindert. Der Sabel des Spaniers war uber das blutige Deck geschlittert, sein abgetrennter Arm mit ihm. Ein zweiter Hieb brachte ihm das Ende, als Alldays Rache fur eine Wunde, die ihn seither fast standig schmerzte und behinderte.

Konnte er Allday nach all dem daheim zurucklassen, und sei es aus Fursorglichkeit? Bolitho wu?te, da? nur der Tod sie einst trennen wurde.

Er stie? sich vom Fenster ab und nahm den Facher aus seiner Seekiste zur Hand. Catherines Facher. Sie hatte dafur gesorgt, da? er ihn mitnahm, als er in Spithead an Bord der Truculent ging. Was tat sie wohl gerade, gut sechstausend Meilen achteraus? In Cornwall mu?te es jetzt kalt und trub sein. Die Bauernkaten duckten sich um das gro?e graue Haus der Bolithos unterhalb von Pendennis Castle. Wind vom Kanal wurde die wenigen Baume am Hang schutteln, die Bolithos Vater einst» meine zerlumpten Krieger «genannt hatte. Die Bauern konnten jetzt ihre Steinwalle und Scheunen reparieren, die Fischer von Falmouth ihre Boote ausbessern, dankbar fur den Schutzbrief, der sie vor den verha?ten Pre?kommandos rettete.

Das alte graue Haus war Catherines einzige Zuflucht vor dem Hohn und Tratsch der Gesellschaft. Ferguson, der einarmige Steward, der einst wie Allday in die Marine gepre?t worden war, kummerte sich aufopfernd um sie. Aber im ganzen Westen des Landes wurde man ebenso wie in London uber sie lastern und tratschen: Bolithos Geliebte. Die Frau eines Viscount, die zu ihrem Mann gehorte und nicht wie eine Matrosenhure leben sollte. Das waren Catherines eigene Worte.

Nur einmal hatte sie sich Bitterkeit und Zorn anmerken lassen: als er nach London gerufen wurde zum Empfang seiner Befehle. Da hatte sie ihn quer durch den ganzen Raum emport angesehen und gefragt:»Begreifst du nicht, was sie uns antun, Richard?«Die Wut hatte ihr dabei eine ganz neue Schonheit verliehen. Ihr langes dunkles Haar breitete sich aufgelost uber ihren hellen Morgenmantel, ihre Augen blitzten zornig.»In ein paar Tagen ist doch Lord Nelsons Beisetzung!«Sie entwand sich ihm, als er versuchte, sie zu beruhigen.»Hor mir lieber zu, Richard. Uns bleiben weniger als zwei Wochen zusammen, und davon bist du die meiste Zeit unterwegs. Verdammt noch mal, du hast dein altes Schiff verloren und alles fur dein Land geopfert. Jetzt haben sie Angst, da? du an Nelsons Beisetzung nicht teilnehmen willst ohne mich, wahrend sie doch nur Belinda akzeptieren wurden. Deshalb befehlen sie dich nach London.»

Dann war sie weinend zusammengebrochen und hatte sich von ihm trosten lassen, hatte sich an ihn geschmiegt wie damals, als sie in Falmouth ihren ersten gemeinsamen Sonnenaufgang erlebt hatten.

Bolitho hatte ihre Schulter gestreichelt und gesagt:»Ich erlaube niemandem, dich zu beleidigen.»

Hatte sie ihm uberhaupt zugehort? Nein, sie dachte nur an seine Behinderung.»Der Chirurg, der mit dir segelte — Sir Piers Blachford — , der mu?te dir doch helfen konnen. «Sie hatte sein Gesicht zu sich herabgezogen und seine Augen mit besorgter Zartlichkeit geku?t.

«Mein Liebster, du mu?t dich vorsehen!»

Jetzt war sie in Falmouth, und trotz allem Schutz und aller Verehrung blieb sie; dort weiterhin eine Fremde.

Sie hatte ihn am jenem kalten, windigen Vormittag zu seiner Abreise nach Portsmouth begleitet. Zusammen warteten sie am alten Kai, wohl wissend, da? mit diesen abgetretenen Stufen auch Nelson zum letzten Mal englischen Boden unter den Fu?en gehabt hatte. Hinter ihnen stand die Kutsche mit dem Wappen der Bolithos, so schlammbespritzt, als wolle sie von den Stunden zeugen, die sie beide unerkannt darin verbracht hatten.

Nicht immer ganz unerkannt. Auf dem Weg durch Guildford hatten ein paar Bummelanten auf der Stra?e hurra gerufen und:»Gott segne dich, Dick! Und schei? auf die Arschlocher in London. 'Tschuldigung, Madam!»

Als die Barkasse sich mit kraftigem Riemenschlag der Treppe naherte, hatte sie die Arme um seinen Hals gelegt, das Gesicht na? von Regen und Tranen:»Ich liebe dich, mein Alles. «Sie hatte ihn lange geku?t und sich erst von ihm gelost, als die Barkasse gerauschvoll festmachte. Erst dann hatte sie sich abgewandt, aber noch einmal innegehalten, um zu sagen:»Erinnere Allday daran, da? er gut auf dich aufpassen soll.»

Die restlichen Umstande hatte er vergessen, als ob plotzlich Dunkelheit uber ihn hereingebrochen sei.

Kapitan Poland klopfte hart an die Tur und trat in die Kajute, den Dreispitz unter den Arm geklemmt. Bolitho sah seine Blicke durch den halbdunklen Raum huschen, als erwarte er, seine Kajute vollig verandert zu finden.

Bolitho setzte sich wieder auf die Fensterbank. Truculent war ein gutes Schiff, er fuhlte sich wohl darauf. Daruber fiel ihm sein Neffe Adam ein, und er fragte sich, ob er schon die gro?te aller Chancen erhalten hatte: das Kommando uber eine neue Fregatte. Wahrscheinlich war er schon mit ihr auf See wie die Truculent. Adam wurde es bestimmt schaffen.

«Neuigkeiten, Kapitan?«fragte er.

Poland sah ihm ins Gesicht.»Wir haben Land in Sicht, Sir Richard. Der Master, Mr. Hull, halt es fur einen perfekten Landfall.»

Immer diese Vorsicht. Bolitho war sie schon einige Male aufgefallen, auch als er Poland eingeladen hatte, mit ihm zu Abend zu speisen.»Und was halten Sie selbst davon, Kapitan?»

Poland schluckte trocken.»Er hat wohl recht, Sir Richard. «Zogernd fugte er hinzu:»Der Wind hat nachgelassen. Wir werden den ganzen Tag brauchen, um die Kuste zu erreichen. Selbst den Tafelberg sieht man erst vom Masttopp aus.»

Bolitho griff nach seinem Mantel, lie? ihn aber dann doch liegen.»Ich komme gleich nach oben. Sie haben eine ungewohnlich schnelle Reise gemacht, Kapitan. Das werde ich in meinem Bericht erwahnen.»

Zu jeder anderen Zeit hatte es ihn amusiert, den schnellen Wechsel des Ausdrucks in Polands sonnengerotetem Gesicht zu beobachten. Einerseits freute er sich, denn das schriftliche Lob eines Vizeadmirals konnte vielleicht fur eine noch schnellere Beforderung des Kommandanten sorgen. Andererseits konnte es aber so interpretiert werden, da? Poland die zweifelhafte Gonnerschaft eines Mannes geno?, der uber Autoritat spottete, der seine Frau wegen einer anderen verlassen und seine Ehre in den Wind geworfen hatte.