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Goethe Johann Wolfgang - Reineke Fuchs Reineke Fuchs

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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Reineke Fuchs - Goethe Johann Wolfgang - Страница 11


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Seinen Oheim, den Dachs, und seinen eigenen Vater

Hat er diesmal bezichtigt und ihre Frevel verkundigt.

Wollt er, so konnt er sie schonen und konnte von anderen Tieren

Solche Geschichten erzahlen; er wird so torig nicht lugen.

Meinet Ihr so? versetzte der Konig: und denkt Ihr, es ware

Wirklich zum besten geraten, da? nicht ein gro?eres Ubel

Draus entstande, so will ich es tun und diese Verbrechen

Reinekens uber mich nehmen und seine verwundete Sache.

Einmal trau ich, zum letztenmal noch! das mag er bedenken:

Denn ich schwor es ihm zu bei meiner Krone! wofern er

Kunftig frevelt und lugt, es soll ihn ewig gereuen;

Alles, war es ihm nur verwandt ihm zehenten Grade,

Wer sie auch waren, sie sollens entgelten, und keiner entgeht mir,

Sollen in Ungluck und Schmach und schwere Prozesse geraten!

Als nun Reineke sah, wie schnell sich des Konigs Gedanken

Wendeten, fa?t' er ein Herz und sagte: Sollt ich so toricht

Handeln, gnadiger Herr, und Euch Geschichten erzahlen,

Deren Wahrheit sich nicht in wenig Tagen bewiese?

Und der Konig glaubte den Worten, und alles vergab er,

Erst des Vaters Verrat, dann Reinekens eigne Verbrechen.

Uber die Ma?en freute sich der; zur glucklichen Stunde,

War er der Feinde Gewalt und seinem Verhangnis entronnen.

Edler Konig, gnadiger Herr! begann er zu sprechen:

Moge Gott Euch alles vergelten und Eurer Gemahlin,

Was Ihr an mir Unwurdigem tut; ich will es gedenken,

Und ich werde mich immer gar hochlich dankbar erzeigen.

Denn es lebet gewi? in allen Landen und Reichen

Niemand unter der Sonne, dem ich die herrlichen Schatze

Lieber gonnte, denn eben Euch beiden. Was habt Ihr nicht alles

Mir fur Gnade bewiesen! Dagegen geb ich Euch willig

Konig Emmerichs Schatz, so wie ihn dieser besessen.

Wo er liegt, beschreib ich Euch nun, ich sage die Wahrheit.

Horet! Im Osten von Flandern ist eine Wuste, darinnen

Liegt ein einzelner Busch, hei?t Husterlo, merket den Namen!

Dann ist ein Brunn, der Krekelborn hei?t, Ihr werdet verstehen,

Beide nicht weit auseinander. Es kommt in selbige Gegend

Weder Weib noch Mann im ganzen Jahre. Da wohnet

Nur die Eul und der Schuhu, und dort begrub ich die Schatze.

Krekelborn hei?t die Statte, das merket und nutzet das Zeichen.

Gehet selber dahin mit Eurer Gemahlin: es ware

Niemand sicher genug, um ihn als Boten zu senden,

Und der Schande ware zu gro?; ich darf es nicht raten.

Selber mu?t Ihr dahin. Bei Krekelborn geht Ihr voruber,

Seht zwei junge Birken hernach, und merket! die eine

Steht nicht weit von dem Brunnen; so geht nun, gnadiger Konig,

Grad auf die Birken los, denn drunter liegen die Schatze.

Kratzt und scharret nur zu; erst findet Ihr Moos an den Wurzeln,

Dann entdeckt Ihr sogleich die allerreichsten Geschmeide,

Golden, kunstlich und schon, auch findet Ihr Emmerichs Krone:

Ware des Baren Wille geschehn, der sollte sie tragen.

Manchen Zierat seht Ihr daran und Edelgesteine

Goldnes Kunstwerk; man macht es nicht mehr, wer wollt es bezahlen?

Sehet Ihr alle das Gut, o gnadiger Konig, beisammen,

Ja, ich bin es gewi?, Ihr denket meiner in Ehren.

Reineke, redlicher Fuchs! so denkt Ihr: der du so kluglich

Unter das Moos die Schatze gegraben, o mog es dir immer,

Wo du auch sein magst, glucklich ergehen! So sagte der Heuchler.

Und der Konig versetzte darauf: Ihr mu?t mich begleiten,

Denn wie will ich allein die Stelle treffen? Ich habe

Wohl von Aachen gehort, wie auch von Lubeck und Kollen

Und von Paris; doch Husterlo hort ich im Leben nicht einmal

Nennen, ebensowenig als Krekelborn; sollt ich nicht furchten,

Da? du uns wieder belugst und solche Namen erdichtest?

Reineke horte nicht gern des Konigs bedachtige Rede,

Sprach: So weis ich Euch doch nicht fern von hinnen, als hattet

Ihr am Jordan zu suchen. Wie schien ich Euch jetzo verdachtig?

Nachst, ich bleibe dabei, ist alles in Flandern zu finden.

La?t uns einige fragen; es mag es ein andrer versichern.

Krekelborn! Husterlo! sagt ich, und also hei?en die Namen.

Lampen rief er darauf, und Lampe zauderte bebend.

Reineke rief. So kommt nur getrost, der Konig begehrt Euch,

Will, Ihr sollt bei Eid und bei Pflicht, die Ihr neulich geleistet,

Wahrhaft reden; so zeiget denn an, wofern Ihr es wisset,

Sagt, wo Husterlo liegt und Krekelborn? Lasset uns horen.

Lampe sprach: Das kann ich wohl sagen. Es liegt in der Wuste

Krekelborn nahe bei Husterlo. Husterlo nennen die Leute

Jenen Busch, wo Simonet lange, der Krumme, sich aufhielt,

Falsche Munzen zu schlagen mit seinen verwegnen Gesellen.

Vieles hab ich daselbst von Frost und Hunger gelitten,

Wenn ich vor Rynen, dem Hund, in gro?en Noten gefluchtet.

Reineke sagte darauf: Ihr konnt Euch unter die andern

Wieder stellen; Ihr habet den Konig genugsam berichtet.

Und der Konig sagte zu Reineken: Seid mir zufrieden,

Da? ich hastig gewesen und Eure Worte bezweifelt;

Aber sehet nun zu, mich an die Stelle zu bringen.

Reineke sprach: Wie schatzt ich mich glucklich, geziemt' es mir heute

Mit dem Konig zu gehn und ihm nach Flandern zu folgen;

Aber es mu?t Euch zur Sunde gereichen. So sehr ich mich schame,

Mu? es heraus, wie gern ich es auch noch langer verschwiege.

Isegrim lie? vor einiger Zeit zum Monche sich weihen,

Zwar nicht etwa dem Herren zu dienen, er diente dem Magen,

Zehrte das Kloster fast auf; man reicht' ihm fur sechse zu essen,

Alles war ihm zu wenig, er klagte mir Hunger und Kummer.

Endlich erbarmet' es mich, als ich ihn mager und krank sah,

Half ihm treulich davon, er ist mein naher Verwandter.

Und nun hab ich darum den Bann des Papstes verschuldet,

Mochte nun ohne Verzug, mit Eurem Wissen und Willen,

Meine Seele beraten und morgen mit Aufgang der Sonne,

Gnad und Abla? zu suchen, nach Rom mich als Pilger begeben

Und von dannen uber das Meer; so werden die Sunden

Alle von mir genommen, und kehr ich wieder nach Hause,

Darf ich mit Ehren neben Euch gehn. Doch tat ich es heute.

Wurde jeglicher sagen: Wie treibt es jetzo der Konig

Wieder mit Reineken, den er vor kurzem zum Tode verurteilt;

Und der uber das alles im Bann des Papstes verstrickt ist!

Gnadiger Herr, Ihr seht es wohl ein, wir lassen es lieber.

Wahr, versetzte der Konig darauf: das konnt ich nicht wissen.

Bist du im Banne, so war mirs ein Vorwurf, dich mit mir zu fuhren,

Lampe kann mich oder ein andrer zum Borne begleiten.

Aber, Reineke, da? du vom Banne dich suchst zu befreien,

Find ich nutzlich und gut. Ich gebe dir gnadigen Urlaub,

Morgen beizeiten zu gehn; ich will die Wallfahrt nicht hindern.

Denn mir scheint, Ihr wollt Euch bekehren vom Bosen zum Guten.

Gott gesegne den Vorsatz und la? Euch die Reise vollbringen!