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Schatzing Frank - Der Schwarm Der Schwarm

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оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Der Schwarm - Schatzing Frank - Страница 31


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»Sondern?«

»Die Seekasten sind frei, aber der Propeller ist ebenfalls bewachsen, ist voller Muscheln. Ich wei? nicht, wie dieses Zeug uberhaupt ans Schiff gelangen konnte, aber eines kann ich mit Sicherheit sagen: An einem rotierenden Propeller hatte sich noch die hartnackigste Muschel die Schalen ausgebissen. Also entweder sind die Tiere bereits in Japan zugestiegen — was mich wundern wurde, denn bis zweihundert Seemeilen vor Kanada hat das Ruder ja reibungslos funktioniert —, oder sie kamen unmittelbar, bevor die Maschinen stoppten.«

»Sie meinen, die haben das Schiff auf hoher See befallen?«

»Geentert ware treffender. Ich versuche mir vorzustellen, was passiert ist. Ein gigantischer Schwarm Muscheln setzt sich am Ruder fest. Als das Blatt blockiert, gerat das Schiff in Schraglage. Wenige Minuten spater stoppt die Maschine. Der Propeller steht. Immer noch kommen Muscheln nach, setzen sich weiterhin ans Ruder, um die Blockade sozusagen zu zementieren, gelangen dabei an die Schraube und den ubrigen Rumpf.«

»Wo kommen denn Tonnen ausgewachsener Muscheln her?«, sagte Roberts und sah sich hilflos um. »Mitten auf dem Ozean!«

»Warum drangen Wale Schlepper ab und springen auf Trossen? Sie haben mit den komischen Geschichten angefangen, nicht ich.«

»Ja, schon, aber …« Roberts nagte an seiner Unterlippe. »All das geschah gleichzeitig. Ich wei? auch nicht, es klingt fast, als ware da ein Zusammenhang. Aber das ergibt doch keinen Sinn. Muscheln und Wale.«

Anawak zogerte.

»Wann wurde die Unterseite der Barrier Queen zuletzt kontrolliert?«

»Es gibt standig Kontrollen. Und die Barrier Queen hat einen Spezialanstrich. Keine Angst, er ist umweltfreundlich! Aber viel kann sich eigentlich nicht darauf absetzen. Vielleicht ein paar Seepocken.«

»Das sind jedenfalls mehr als ein paar Seepocken.« Anawak hielt inne und starrte ins Leere. »Aber Sie haben Recht! Das Zeug durfte gar nicht dort sein. Man konnte den Eindruck gewinnen, als sei die Barrier Queen wochenlang einer Invasion von Muschellarven ausgesetzt gewesen, und au?erdem … da war dieses Ding in den Muscheln …« »Welches Ding?« Anawak berichtete von dem Wesen, das aus dem Muschelberg hervorgebrochen war. Wahrend er davon sprach, erlebte er die Szene wieder. Den Schock und wie er mit dem Kopf gegen den Kiel geschlagen war. Sein Schadel drohnte jetzt noch davon. Er hatte Sterne gesehen … Nein, Lichtblitze.

Einen Lichtblitz, um genau zu sein.

Plotzlich kam ihm der Gedanke, dass es gar nicht in seinem Kopf geblitzt hatte, sondern vor ihm im Wasser.

Dieses Ding hatte geblitzt.

Vorubergehend war er im tatsachlichen Sinne sprachlos. Er verga?, einen Bericht fortzusetzen, weil ihm dammerte, dass dieses Wesen luminesziert hatte. Wenn das zutraf, entstammte es moglicherweise den tieferen Schichten. Aber dann konnte es sich kaum in einem Hafen an den Rumpf der Barrier Queen geheftet haben. Es musste zusammen mit den Muscheln an die Hulle gelangt sein, auf offener See. Vielleicht hatten die Muscheln das Wesen angelockt, weil sie ihm als Nahrung dienten. Oder als Schutz. Und wenn es ein Krake war …

»Dr. Anawak?«

Er fokussierte seinen Blick wieder auf Roberts.

Ja, ein Krake, dachte er. Das konnte es am ehesten gewesen sein. Fur eine Qualle war es zu schnell. Und zu stark. Es hat die Muscheln regelrecht auseinander gesprengt — so als sei es ein einziger elastischer Muskel. Dann fiel ihm ein, dass dieses Ding exakt in dem Augenblick hervorgeplatzt war, als er in den Spalt geschnitten hatte. Er musste es mit dem Messer verletzt haben. Hatte er ihm Schmerzen zugefugt? Zumindest hatte der Messerstich einen Reflex freigesetzt …

Ubertreib’s mal nicht, dachte er. Was hast du schon gro? gesehen in der Bruhe da unten? Hauptsachlich hast du dich erschrocken.

»Sie sollten das Hafenbecken absuchen lassen«, sagte er zu Roberts. »Aber vorher schicken Sie diese Proben« — er deutete auf die verschlossenen Gefa?e — »schnellstmoglich ins Forschungsinstitut nach Nanaimo zur Untersuchung. Packen Sie sie in den Helikopter. Ich fliege mit, ich wei?, wem wir sie dort in die Hand drucken.«

Roberts nickte. Dann zog er Anawak ein Stuck beiseite. »Verdammt, Leon! Was halten Sie denn nun wirklich von alldem?«, flusterte er. »Es ist unmoglich, dass sich meterdicker Bewuchs innerhalb von so kurzer Zeit festsetzt. Das Schiff hat schlie?lich nicht wochenlang vor sich hingegammelt.«

»Diese Muscheln sind eine Pest, Mr. Roberts …«

»Clive.«

»Clive, die Biester treten nicht allmahlich auf, sondern immer gleich als Uberfallkommando. So viel wei? man.«

»Aber doch nicht so schnell.«

»Jede dieser verdammten Muscheln kann pro Jahr bis zu tausend Nachkommen in die Welt setzen. Die Larven treiben mit der Stromung oder als blinde Passagiere zwischen den Schuppen von Fischen und im Gefieder von Wasservogeln. In amerikanischen Seen hat man Stellen gefunden, wo 900000 von ihnen einen einzigen Quadratmeter besiedeln, und sie sind tatsachlich beinahe uber Nacht da hingekommen. Sie besetzen Trinkwasseranlagen, Kuhlkreislaufe flussnaher Industriegebiete, Bewasserungssysteme, verstopfen und zerstoren Rohrleitungen, und sie fuhlen sich in Salzwasser offenbar ebenso wohl wie in Seen und Flussen.«

»Na schon, aber Sie reden von Larven.«

»Millionen Larven.«

»Meinetwegen Milliarden, und meinetwegen im Hafen von Osaka oder auf hoher See. Was spielt das fur eine Rolle? Wollen Sie mir ernsthaft erzahlen, die waren im Verlauf der letzten paar Tage alle erwachsen geworden, komplett mit Schale? — Ich meine, sind Sie denn uberhaupt sicher, dass wir es wirklich mit Zebramuscheln zu tun haben?«

Anawak sah uber die Schulter zu dem Lieferwagen der Taucher. Sie raumten die Ausrustung ins Innere. Die Probenbehalter, notdurftig versiegelt, standen in einer Plastikkiste davor. »Wir haben hier eine Gleichung mit mehreren Unbekannten«, sagte er. »Wenn Wale tatsachlich versucht haben, die Schlepper abzudrangen, mussen wir fragen, warum. Weil an dem Schiff etwas vorgeht, das zu Ende gebracht werden soll? Weil es sinken soll, nachdem es von den Muscheln lahm gelegt wurde? Dann dieser unbekannte Organismus, der die Flucht ergreift, als ich seinem Versteck zu Leibe rucke. — Wie klingt das fur Sie?«

»Wie die Fortsetzung von Independence Day mit anderen Mitteln. Meinen Sie wirklich …«

»Warten Sie. Nehmen wir dieselbe Gleichung. Eine etwas nervose Herde Grau— oder Buckelwale fuhlt sich durch die Barrier Queen belastigt. Da kommen zu allem Uberfluss zwei Schlepper und rempeln sie an. Sie rempeln zuruck. Aus purem Zufall ist das Schiff zudem von einer biologischen Plage befallen, die es sich im Ausland geholt hat wie ein Tourist die Pocken, und auf hoher See hat sich ein Kalmar in die Muschelberge verirrt.«

Roberts starrte ihn an. »Wissen Sie, ich glaube nicht an Science-Fiction«, fuhr Anawak fort. »Alles ist eine Frage der Interpretation. Schicken Sie ein paar Leute da runter. Sie sollen den Bewuchs abkratzen, aufpassen, ob noch weitere Uberraschungsgaste darin sitzen, und sie einfangen.« »Was glauben Sie, wann wir mit den Ergebnissen aus Nanaimo rechnen konnen?« »In wenigen Tagen, schatze ich. — Es ware ubrigens hilfreich, wenn ich ein Exemplar des Berichts bekame.« »Vertraulich«, betonte Roberts.

»Selbstverstandlich. Ebenso vertraulich wurde ich mich gerne mit der Mannschaft unterhalten.«

Roberts nickte. »Ich habe nicht das letzte Wort in der Sache. Aber ich sehe, was sich machen lasst.«

Sie gingen zuruck zum Lieferwagen, und Anawak schlupfte in seine Jacke.

»Ist es eigentlich ublich, in solchen Fallen Wissenschaftler hinzuzuziehen?«, fragte er.

»Solche Falle sind uberhaupt nicht ublich.« Roberts schuttelte den Kopf. »Es war meine Idee, ich hatte Ihr Buch gelesen und wusste, dass Sie auf Vancouver Island zu finden sind. Die Untersuchungskommission ist davon nicht ruckhaltlos begeistert. — Aber ich denke, es war richtig. Wir verstehen nun mal nicht so viel von Walen.«