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Goethe Johann Wolfgang - Faust Faust

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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Faust - Goethe Johann Wolfgang - Страница 26


26
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MARGARETE:

Der Mensch, den du da bei dir hast, Ist mir in tiefer innrer Seele verhaßt;

Es hat mir in meinem Leben

So nichts einen Stich ins Herz gegeben

Als des Menschen widrig Gesicht.

FAUST:

Liebe Puppe, fürcht ihn nicht!

MARGARETE:

Seine Gegenwart bewegt mir das Blut.

Ich bin sonst allen Menschen gut;

Aber wie ich mich sehne, dich zu schauen,

Hab ich vor dem Menschen ein heimlich Grauen,

Und halt ihn für einen Schelm dazu!

Gott verzeih mir's, wenn ich ihm unrecht tu!

FAUST:

Es muß auch solche Käuze geben.

MARGARETE:

Wollte nicht mit seinesgleichen leben!

Kommt er einmal zur Tür herein,

Sieht er immer so spöttisch drein

Und halb ergrimmt;

Man sieht, daß er an nichts keinen Anteil nimmt;

Es steht ihm an der Stirn geschrieben,

Daß er nicht mag eine Seele lieben.

Mir wird's so wohl in deinem Arm,

So frei, so hingegeben warm,

Und seine Gegenwart schnürt mir das Innre zu.

FAUST:

Du ahnungsvoller Engel du!

MARGARETE:

Das übermannt mich so sehr,

Daß, wo er nur mag zu uns treten,

Mein ich sogar, ich liebte dich nicht mehr.

Auch, wenn er da ist, könnt ich nimmer beten,

Und das frißt mir ins Herz hinein;

Dir, Heinrich, muß es auch so sein.

FAUST:

Du hast nun die Antipathie!

MARGARETE:

Ich muß nun fort.

FAUST:

Ach kann ich nie Ein Stündchen ruhig dir am Busen hängen

Und Brust an Brust und Seel in Seele drängen?

MARGARETE:

Ach wenn ich nur alleine schlief!

Ich ließ dir gern heut nacht den Riegel offen;

Doch meine Mutter schläft nicht tief,

Und würden wir von ihr betroffen,

Ich wär gleich auf der Stelle tot!

FAUST:

Du Engel, das hat keine Not.

Hier ist ein Fläschchen!

Drei Tropfen nur In ihren Trank umhüllen

Mit tiefem Schlaf gefällig die Natur.

MARGARETE:

Was tu ich nicht um deinetwillen?

Es wird ihr hoffentlich nicht schaden!

FAUST:

Würd ich sonst, Liebchen, dir es raten?

MARGARETE:

Seh ich dich, bester Mann, nur an,

Weiß nicht, was mich nach deinem Willen treibt,

Ich habe schon so viel für dich getan,

Daß mir zu tun fast nichts mehr übrigbleibt.

(Ab.)

Mephistopheles tritt auf.

MEPHISTOPHELES:

Der Grasaff! ist er weg?

FAUST:

Hast wieder spioniert?

MEPHISTOPHELES:

Ich hab's ausführlich wohl vernommen,

Herr Doktor wurden da katechisiert;

Hoff, es soll Ihnen wohl bekommen.

Die Mädels sind doch sehr interessiert,

Ob einer fromm und schlicht nach altem Brauch.

Sie denken: duckt er da, folgt er uns eben auch.

FAUST:

Du Ungeheuer siehst nicht ein,

Wie diese treue liebe Seele

Von ihrem Glauben voll,

Der ganz allein

Ihr seligmachend ist, sich heilig quäle,

Daß sie den liebsten Mann verloren halten soll.

MEPHISTOPHELES:

Du übersinnlicher sinnlicher Freier,

Ein Mägdelein nasführet dich.

FAUST:

Du Spottgeburt von Dreck und Feuer!

MEPHISTOPHELES:

Und die Physiognomie versteht sie meisterlich:

In meiner Gegenwart wird's ihr, sie weiß nicht wie,

Mein Mäskchen da weissagt verborgnen Sinn;

Sie fühlt, daß ich ganz sicher ein Genie,

Vielleicht wohl gar der Teufel bin.

Nun, heute nacht —?

FAUST:

Was geht dich's an?

MEPHISTOPHELES:

Hab ich doch meine Freude dran!

AM BRUNNEN

Gretchen und Lieschen mit Krügen.

LIESCHEN:

Hast nichts von Bärbelchen gehört?

GRETCHEN:

Kein Wort. Ich komm gar wenig unter Leute.

LIESCHEN:

Gewiß, Sibylle sagt' mir's heute:

Die hat sich endlich auch betört.

Das ist das Vornehmtun!

GRETCHEN:

Wieso?

LIESCHEN:

Es stinkt! Sie füttert zwei, wenn sie nun ißt und trinkt.

GRETCHEN:

Ach!

LIESCHEN:

So ist's ihr endlich recht ergangen.

Wie lange hat sie an dem Kerl gehangen!

Das war ein Spazieren,

Auf Dorf und Tanzplatz Führen,

Mußt überall die Erste sein,

Kurtesiert ihr immer mit Pastetchen und Wein;

Bildt sich was auf ihre Schönheit ein,

War doch so ehrlos, sich nicht zu schämen,

Geschenke von ihm anzunehmen.

War ein Gekos und ein Geschleck;

Da ist denn auch das Blümchen weg!

GRETCHEN:

Das arme Ding!

LIESCHEN:

Bedauerst sie noch gar! Wenn unsereins am Spinnen war,

Uns nachts die Mutter nicht hinunterließ,

Stand sie bei ihrem Buhlen süß;

Auf der Türbank und im dunkeln Gang

Ward ihnen keine Stunde zu lang.

Da mag sie denn sich ducken nun,

Im Sünderhemdchen Kirchbuß tun!

GRETCHEN:

Er nimmt sie gewiß zu seiner Frau.

LIESCHEN:

Er wär ein Narr! Ein flinker Jung

Hat anderwärts noch Luft genung.

Er ist auch fort.

GRETCHEN:

Das ist nicht schön!

LIESCHEN:

Kriegt sie ihn, soll's ihr übel gehn,

Das Kränzel reißen die Buben ihr,

Und Häckerling streuen wir vor die Tür!

(Ab.)

GRETCHEN (nach Hause gehend):

Wie konnt ich sonst so tapfer schmälen,

Wenn tät ein armes Mägdlein fehlen!

Wie konnt ich über andrer Sünden

Nicht Worte gnug der Zunge finden!

Wie schien mir's schwarz, und schwärzt's noch gar,

Mir's immer doch nicht schwarz gnug war,

Und segnet mich und tat so groß,

Und bin nun selbst der Sünde bloß!

Doch — alles, was dazu mich trieb,

Gott! war so gut! ach, war so lieb!