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Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen - Страница 24
Wie auf Zuruf steckten sich die Weasley-Jungen und Harry sofort die Finger in die Ohren, doch Hermine, der die Veela schnuppe waren, zupfte einen Augenblick spater an Harrys Armel. Er wandte sich um und sie zog ihm ungeduldig die Finger aus den Ohren.
»Sieh dir mal den Schiedsrichter an!«, sagte sie kichernd.
Harry sah hinunter aufs Feld. Hassan Mostafa war direkt vor den tanzenden Veela gelandet und gebardete sich tatsachlich sehr merkwurdig. Erregt lie? er seine Muskeln spielen und strich sich uber den Schnurrbart.
»Nun aber, so geht das nicht!«, sagte Ludo Bagman, klang dabei jedoch hochst belustigt.»Jemand mu? den Schiedsrichter ohrfeigen, bitte!«
Ein Medimagier, der selbst die Finger in den Ohren hatte, kam uber das Feld gerannt und kickte Mostafa scharf gegen das Schienbein. Mostafa schien wieder zu sich zu kommen; Harry, das Omniglas auf der Nase, erkannte, da? er au?erst verlegen dreinsah und die Veela anschrie, die aufgehort hatten zu tanzen und rebellisch gestikulierten.
»Und wenn ich mich nicht sehr irre, versucht Mostafa tatsachlich, die bulgarischen Mannschaftsmaskottchen vom Platz zu schicken!«, ertonte Bagmans Stimme.»Nun, so etwas haben wir noch nie gesehen… oh, das konnte ganz bose enden…«
In der Tat: die bulgarischen Treiber Volkow und Vulkanow landeten zu beiden Seiten Mostafas und begannen erzurnt mit ihm zu streiten; sie gestikulierten in Richtung der Leprechans, die inzwischen die Worter»HEE HEE HEE«bildeten. Mostafa jedoch lie? sich von den Argumenten der Bulgaren nicht beeindrucken; er stie? mit dem Finger in die Luft, eine deutliche Anweisung fur die Bulgaren, sich wieder davonzumachen, und als sie sich weigerten, lie? er zwei kurze gellende Pfiffe ertonen.
»Zwei Freiwurfe fur Irland!«, rief Bagman, und die bulgarischen Zuschauer heulten vor Wut.»Und Volkow und Vulkanow sollten jetzt lieber wieder ihre Besen besteigen… ja… da fliegen sie wieder… und Troy holt den Quaffel…«
Im Stadion brodelte es jetzt und die Spieler kampften so erbittert, wie sie es noch nie erlebt hatten. Die Treiber auf beiden Seiten lie?en keine Gnade walten: vor allem Volkow und Vulkanow schwangen so heftig ihre Stocke, als ware es ihnen gleich, ob Mensch oder Klatscher getroffen wurde. Dimitrow scho? direkt auf Moran zu, die den Quaffel hatte, und schlug sie fast von ihrem Besen.
»Foul!«, rohrten die irischen Fans mit einer Stimme und erhoben sich zu einer riesigen grunen Welle.
»Foul!«, echote Ludo Bagmans magisch kraftvoll verstarkte Stimme.»Dimitrow hautet Moran – sto?t absichtlich mit ihr zusammen – und das gibt einen weiteren Freiwurf – ja, da kommt der Pfiff!«
Die Leprechans waren erneut in die Hohe geschossen und diesmal bildeten sie eine riesige Hand, die eine sehr wuste Geste zu den Veela hin machte. Bei diesem Anblick verloren die Veela die Beherrschung. Sie sturzten uber das Feld und bewarfen die Leprechans mit, wie es schien, Handen voll Feuer. Harry, der das ganze Geschehen durch sein Omniglas beobachtete, stellte fest, da? die Veela nun uberhaupt nicht mehr schon aussahen. Im Gegenteil, ihre Gesichter waren in die Lange gezogen zu scharfen Vogelkopfen mit grausamen Schnabeln, und nun brachen auch noch lange, schuppige Flugel aus ihren Schultern hervor.
»Und deshalb, Jungs«, rief Mr Weasley durch den aufbrausenden Larm der Menge,»solltet ihr nie allein nach Schonheit gehen!«
Ministeriumszauberer stromten nun auf das Feld, um die Veela und die Leprechans zu trennen, doch mit wenig Erfolg; unterdessen war die offene Schlacht auf dem Feld nichts gegen das, was in der Luft vor sich ging. Harry, das Omniglas an die Augen gepre?t, konnte dem Geschehen kaum folgen, denn der Quaffel wechselte den Besitzer mit der Geschwindigkeit einer Gewehrkugel -
»Lewski – Dimitrow – Moran – Troy – Mullet – Iwa-nowa – wieder Moran – Moran – Moran macht ihn rein!«
Doch der Jubel der irischen Fans ging fast unter in den Schreien der Veela, den Explosionen aus den Zauberstaben der Ministeriumsmagier und den wutenden Rufen der Bulgaren. Das Spiel ging sofort weiter; Lewski hatte jetzt den Quaffel, dann Dimitrow -
Der irische Treiber Quigley hieb mit aller Kraft gegen einen vorbeifliegenden Klatscher, und Kram, der sich nicht rechtzeitig geduckt hatte, wurde mit voller Wucht ins Gesicht getroffen.
Ein ohrenbetaubendes Stohnen stieg von der Menge unten herauf; Krums Nase schien platt, uberall war Blut, doch Hassan Mostafa pfiff nicht. Er war gerade abgelenkt, und Harry konnte ihm deshalb keinen Vorwurf machen; eine Veela hatte ihm einen Feuerball entgegengeschleudert und seinen Besenschweif in Flammen gesetzt.
Jemand mu? doch sehen, da? Krum verletzt ist, dachte Harry; eigentlich war er fur Irland, doch Krum war der aufregendste Spieler auf dem Feld. Ron ging es offenbar genauso.
»Auszeit! Nun macht schon, er kann doch nicht spielen, so wie er aussieht -«
»Schau dir Lynch an!«, rief Harry.
Der irische Sucher war plotzlich in den Sturzflug gegangen, und Harry war sich ziemlich sicher, da? dies kein Wronski-Bluff war, hier ging es um den Sieg…
»Er hat den Schnatz gesehen!«, rief Harry.»Er hat ihn gesehen! Sieh mal, wie er loslegt!«
Die Halfte des Publikums schien erkannt zu haben, was geschah; die irischen Anhanger erhoben sich in einer einzigen gro?en grunen Woge und feuerten ihren Sucher an… doch Krum war ihm auf den Fersen. Wie er sehen konnte, wo er hinflog, war Harry schleierhaft; hinter ihm spritzte Blut durch die Luft, doch jetzt holte er Lynch ein, und wieder sturzten sich die beiden in die Tiefe -
»Die krachen noch aufs Feld!«, kreischte Hermine.
»Tun sie nicht!«, polterte Ron.
»Lynch schon!«, rief Harry.
Und er hatte Recht – zum zweiten Mal schlug Lynch mit enormer Wucht auf die Erde und sofort trampelte eine Meute wutender Veela uber ihn hinweg.
»Der Schnatz, wo ist der Schnatz?«, brullte ein paar Platze weiter Charlie.
»Er hat ihn – Krum hat ihn – das Spiel ist aus!«, rief Harry.
Krum, dessen roter Umhang vor Blut glanzte, stieg elegant in die Hohe, mit ausgestreckter Faust, in der es golden schimmerte.
Die Anzeigetafel lie? BULGARIEN: EINHUNDERT-SECHZIG; IRLAND: EINHUNDERTSIEBZIG in die Menge leuchten, die offenbar noch nicht begriffen hatte, was geschehen war. Dann, ganz allmahlich, als wurde ein Jumbojet zum Start anlaufen, begannen die irischen Fans immer lauter zu poltern und die Spannung loste sich in Freudenschreien auf.
»Irland gewinnt!«, rief Bagman, der offenbar wie die Irenvom plotzlichen Ende des Spiels uberrascht worden war.»Krum holt den Schnatz – aber Irland gewinnt – mein Gott, ich glaube, keiner von uns hatte das erwartet!«
»Warum zum Teufel hat er den Schnatz gefangen?«, brullte Ron, der vor Freude in die Luft sprang und mit den Handen uber dem Kopf Beifall klatschte.»Dieser Idiot hat das Spiel beendet, als Irland hundertsechzig Punkte Vorsprung hatte!«
»Er wu?te, da? sie nie aufholen wurden«, rief ihm Harry, ebenfalls laut klatschend, durch den Larm hindurch zu.»Die irischen Jager waren einfach zu gut… er wollte das Spiel beenden, wie es ihm pa?te, das ist alles…«
»Er war sehr tapfer, nicht wahr?«, sagte Hermine und beugte sich uber die Brustung, um Krum landen zu sehen. Ein Schwarm von Medimagiern blies die immer noch ineinander verbissenen Leprechans und Veela beiseite und bahnte sich einen Weg zu Krum.»Er sieht furchterlich zermatscht aus…«
Harry hob erneut das Omniglas an die Augen. Es war schwer auszumachen, was dort unten geschah, weil die Leprechans ganz verruckt uber das ganze Spielfeld sausten, doch eben noch konnte er Krum zwischen den Medimagiern erkennen. Verdrie?licher denn je wollte er es partout nicht zulassen, da? sie ihn flickten. Seine Mannschaftskameraden standen kopfschuttelnd und niedergeschlagen um ihn herum; nicht weit davon entfernt tanzten die irischen Spieler schadenfroh unter einem Regen aus Gold, den ihre Maskottchen niedergehen lie?en. Flaggen wehten im ganzen Stadion, aus allen Himmelsrichtungen dudelte die irische Nationalhymne; die Veela schrumpften jetzt wieder zu ihrer ublichen, schonen Gestalt, doch sahen sie nun bedruckt und elend aus.
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