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Schatzing Frank - Der Schwarm Der Schwarm

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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Der Schwarm - Schatzing Frank - Страница 24


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Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Du kratzt.«

»Alle Manner, die Barte haben, kratzen«, sagte Johanson. »Sei froh, dass Kare sich rasiert, sonst hattest du keinen Grund, ihn mir vorzuziehen. Woran arbeitet ihr? An eurer Unterwasserlosung?«

»So gut es eben geht. Eintausend Meter Meerestiefe konnen wir im Bassin realistisch darstellen, danach wird’s ungenau.«

»Das reicht doch fur euer Projekt.«

»Trotzdem lassen wir den Rechner unabhangige Szenarien erstellen. Manchmal weichen sie von den Bassinergebnissen ab, dann verandern wir die Parameter so lange, bis wir eine zufrieden stellende Angleichung erhalten.«

»Shell peilt eine Fabrik in zweitausend Metern Tiefe an.

Stand gestern in der Zeitung. Ihr bekommt Konkurrenz.«

»Ich wei?. Shell hat Marintek beauftragt. Die Nuss ist noch schwerer zu knacken. Komm mit, wir gehen fruhstucken.«

Drau?en im Gang sagte Johanson: »Ich verstehe immer noch nicht, warum ihr keine SWOPs einsetzen wollt. Ist es nicht leichter, von einer schwimmenden Konstruktion aus zu arbeiten, solange ihr flexible Leitungen nach unten legt?«

Sie schuttelte den Kopf. »Zu riskant. Schwimmende Konstruktionen musst du verankern …«

»Das wei? ich alles …«

»… und sie konnen sich losrei?en.«

»Aber jede Menge Stationen sind auf dem Schelf verankert!«

»Ja, bei geringer Wassertiefe. Weiter unten herrschen ganz andere Wellen— und Stromungszustande. Ubrigens ist es nicht nur wegen der Verankerung. Je hoher du eine Steigleitung legst, desto instabiler wird sie, und wir wollen ja kein okologisches Desaster. Au?erdem kann kein Mensch ein Interesse daran haben, so weit drau?en auf einem schwimmenden Deck zu arbeiten. Selbst die Hartgesottensten wurden sich die Seele aus dem Leib kotzen. Hier rauf.«

Sie erstiegen eine Treppe.

»Ich dachte, wir gehen fruhstucken«, sagte Johanson verwundert.

»Tun wir auch, aber vorher wollte ich dir etwas zeigen.«

Lund stie? eine Tur auf. Sie befanden sich in einem Buro oberhalb der Bassinhalle. Die breite Fensterfront bot Ausblick auf Reihen sonnenbeschienener Giebelhauschen und Grunanlagen, die sich zum Fjord hm erstreckten.

»Was fur ein gesegneter Morgen«, summte Johanson.

Lund trat zu einem Arbeitstisch. Sie zog zwei Resopalstuhle heran und offnete einen Laptop mit gro?em Bildschirm. Ihre Finger trommelten auf die Tischplatte, wahrend der Computer das Programm hochlud. Eine Seite mit Fotos erschien, die Johanson irgendwie bekannt vorkamen. Sie zeigten eine helle, milchige Flache, die sich an den Randern in Schwarze verlor. Plotzlich erkannte er die Szene.

»Die Aufnahmen, die Victor gemacht hat«, sagte er. »Das Ding am Hang.«

»Das Ding, das mir keine Ruhe gelassen hat«, nickte Lund. »Wisst ihr inzwischen, was es ist?« »Nein. Dafur wissen wir, was es nicht ist. Keine Qualle, kein Fischschwarm. Wir haben die Sequenz durch tausend Filter gejagt. Das ist das Beste, was wir rausholen konnten.« Sie vergro?erte das erste Foto. »Als wir das Wesen vor die Linse bekamen, war es starker Scheinwerferbestrahlung ausgesetzt. Wir sahen einen Teil von ihm, aber naturlich vollig anders, als wir es ohne Kunstlicht wahrgenommen hatten.«

»Ohne Licht hattet ihr in dieser Tiefe uberhaupt nichts wahrgenommen.« »Ach was!« »Es sei denn, wir hatten hier einen Fall von Biolumineszenz und …«

Er stockte. Lund wirkte hochbefriedigt. Ihre Finger tanzten uber die Tastatur, und das Bild veranderte sich erneut. Diesmal sah man einen Ausschnitt vom rechten oberen Rand. Wo die beleuchtete Flache ins Dunkle uberging, zeichnete sich schwach etwas ab. Ein Leuchten anderer Art, von tiefem Blau und durchzogen von helleren Linien.

»Wenn du ein lumineszierendes Objekt bestrahlst, siehst du von seinem Eigenleuchten nichts mehr. Und die Scheinwerfer des Victor uberstrahlen alles. Bis auf den Randbereich, wo sie an Kraft verlieren. Da ist was zu erkennen. Meines Erachtens der Beweis, dass wir es mit einem Leuchtwesen zu tun haben. Und zwar mit einem ziemlich gro?en.«

Die Fahigkeit zu leuchten war einer ganzen Reihe von Tiefseebewohnern zu Eigen. Sie benutzten dafur Bakterien, mit denen sie in Symbiose lebten. Es gab auch Organismen an der Meeresoberflache, die leuchteten, etwa Algen oder kleine Tintenfische. Aber das eigentliche Lichtermeer begann dort, wo das Sonnenlicht verschwand. In der stockfinsteren Tiefsee.

Johanson starrte auf den Bildschirm. Das Blau war mehr zu ahnen als zu sehen. Dem ungeubten Auge entging es. Aber die Kamera des Roboters lieferte bekanntlich Bilder von extrem hoher Auflosung. Moglicherweise hatte Lund Recht.

Er rieb sich den Bart. »Was schatzt du, wie gro? das Ding ist?«

»Schwer zu sagen. So schnell, wie es verschwunden ist, wird es wohl am Rande des Lichthorizonts geschwommen sein. Einige Meter entfernt. Trotzdem nimmt seine Oberflache beinahe das ganze Bild ein. Was folgt daraus?«

»Der Teil, den wir sehen, wird um die zehn bis zwolf Quadratmeter gro? sein.«

»Den wir sehen!« Sie machte eine Pause. »Das Licht in den Randbereichen deutet darauf hin, dass wir das meiste wahrscheinlich nicht gesehen haben.«

Johanson kam eine Idee. »Es konnte planktonischer Natur sein«, sagte er. »Mikroorganismen. Da gibt es einiges, was leuchtet.«

»Und wie erklarst du dir das Muster?«

»Die hellen Linien? Zufall. Wir glauben, dass es ein Muster ist. Wir haben auch gedacht, die Marskanale bilden ein Muster.«

»Ich glaube nicht, dass es Plankton ist.«

»So genau kann man das nicht sehen.«

»Doch, kann man. Schau dir das mal an.«

Lund rief die folgenden Bilder auf. Das Objekt zog sich darauf mehr und mehr ins Dunkle zuruck. Tatsachlich war es weniger als eine Sekunde lang zu sehen gewesen. Die zweite und dritte Vergro?erung zeigten immer noch die schwach lumineszierende Flache mit den Linien, die ihre Position im Verlauf der Sequenz zu verandern schienen. Auf der vierten war alles verschwunden.

»Es hat das Licht ausgemacht«, sagte Johanson verblufft.

Er uberlegte. Bestimmte Krakenarten kommunizierten uber den Weg der Biolumineszenz. Es war gar nicht so ungewohnlich, wenn ein Tier angesichts einer plotzlichen Bedrohung sozusagen den Schalter umlegte und sich in die Finsternis verabschiedete. Aber dieses Tier war uberaus gro?. Gro?er als jede bekannte Krakenart.

Eine Schlussfolgerung drangte sich auf, die ihm nicht gefiel. Sie gehorte nicht an den norwegischen Kontinentalrand.

»Architheutis«, sagte er.

»Riesenkalmare.« Lund nickte. »Der Gedanke kommt einem zwangslaufig. Aber es ware das erste Mal, dass so was in diesen Gewassern auftaucht.«

»Es ware das erste Mal, dass so was uberhaupt lebend auftaucht.«

Aber das stimmte nicht ganz. Lange Zeit waren Geschichten um Architheutis als Seemannsgarn verschrien gewesen. Dann hatten angespulte Kadaver den Beweis fur seine Existenz erbracht — beinahe erbracht, weil Kalmarfleisch wie Gummi war. Je mehr man daran zog, desto langer wurde es, zumal im Zustand der Zersetzung. Vor wenigen Jahren endlich waren Forschern ostlich von Neuseeland winzige Jungtiere ins Netz gegangen, deren genetisches Profil keinen Zweifel daran lie?, dass sie sich binnen achtzehn Monaten in bis zu zwanzig Meter lange, zwanzig Zentner schwere Riesenkalmare verwandeln wurden. Der einzige Schonheitsfehler blieb, dass nie ein Mensch ein solches Tier lebend gesehen hatte. Architheutis hauste in der Tiefsee, und ob er leuchtete, war mehr als fraglich.

Johanson furchte die Stirn. Dann schuttelte er den Kopf.

»Nein.«

»Was nein?«

»Es spricht zu vieles dagegen. Das ist einfach nicht die Gegend fur Riesenkalmare.«

»Schon, aber …« Lunds Hande zerteilten die Luft. »Wir wissen nicht wirklich, wo sie sich rumtreiben. Wir wissen nichts.«

»Sie gehoren hier nicht hin.«

»Diese Wurmer gehoren hier auch nicht hin.«

Schweigen breitete sich aus.