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Schatzing Frank - Der Schwarm Der Schwarm

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оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Der Schwarm - Schatzing Frank - Страница 17


17
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Einer der Manner am Pult stie? einen Laut des Widerwillens aus. Menschen sind so konditioniert, dachte Johanson. Wir gruseln uns vor allem, was kriecht, krabbelt und wimmelt, dabei ist es normal. Wir wurden uns am meisten vor uns selber gruseln, wenn wir sehen konnten, wie sich Horden von Milben in unseren Poren bewegen und vom Talg ernahren, wie sich Millionen winziger Spinnentiere in unseren Matratzen breit machen und Milliarden Bakterien in unseren Gedarmen.

Trotzdem gefiel ihm nicht, was er sah. Die Bilder aus dem Mexikanischen Golf hatten ahnlich gro?e Populationen gezeigt, aber die Tiere waren kleiner gewesen und hatten untatig in ihren Kuhlen gelebt. Diese hier wanden und schlangelten sich uber das Eis, eine gewaltige zuckende Masse, die den Boden vollstandig bedeckte.

»Zickzackkurs«, sagte Lund. Das ROV begann, in einer Art ausladendem Slalom zu schwimmen. Das Bild veranderte sich nicht. Wurmer, wohin man sah. Plotzlich senkte sich der Boden ab. Der Pilot steuerte den Roboter weiter auf die Plateaukante zu. Selbst die acht starken Flutlichtspots erlaubten hier nur eine Sicht von wenigen Metern. Dennoch hatte es den Anschein, als bedeckten die Kreaturen den ganzen Hang. Johanson kam es vor, als seien sie noch gro?er als die Exemplare, die Lund ihm zur Untersuchung uberlassen hatte. Im nachsten Moment wurde alles schwarz. Victor war uber die Kante gesto?en. Hier ging es rund einhundert Meter senkrecht in die Tiefe. Der Roboter fuhr mit voller Geschwindigkeit weiter. »Drehen«, sagte Lund. »Wir schauen uns die Hangwand an.« Der Pilot manovrierte den Victor in eine Kurve. Im Scheinwerferlicht wirbelten Partikel. Etwas Gro?es, Helles wolbte sich vor die Kameraobjektive, fullte sie eine Sekunde lang aus und zog sich blitzschnell zuruck.

»Was war das?«, rief Lund.

»Position zuruck.«

Das ROV flog eine Gegenkurve.

»Es ist weg.«

»Kreisbewegung!«

Victor stoppte und begann, sich um seine eigene Achse zu drehen. Nichts war zu sehen au?er undurchdringlicher Finsternis und dem beleuchteten Plankton im Lichtkegel. »Da war irgendwas«, bestatigte der Koordinator. »Vielleicht ein Fisch.« »Muss ein verdammt gro?er Fisch gewesen sein«, knurrte der Pilot. »Er hat das Bild komplett ausgefullt.« Lund wandte den Kopf und sah Johanson an. Er schuttelte den Kopf. »Keine Ahnung, was es war.« »Okay. Schauen wir uns weiter unten um.«

Das ROV hielt auf den Abhang zu. Nach wenigen Sekunden kam abschussiges Gelande in Sicht. Einige Sedimentbrocken ragten daraus hervor, der Rest war bedeckt von rosa Leibern.

»Sie sind uberall«, sagte Lund.

Johanson trat neben sie.

»Habt ihr eine Ubersicht uber die hiesigen Hydratvorkommen?« »Hier ist alles voller Methan. Hydrate, Gasblasen im Erdinnern, Gas, das austritt …« »Ich meine speziell das Eis an der Oberflache.« Lund tippte etwas in die Tastatur ihres Terminals. Eine Karte des Meeresbodens erschien auf einem der Monitore. »Da, die hellen Flecken. Diese Vorkommen haben wir kartiert.«

»Kannst du mir Victors augenblickliche Position zeigen?«

»Etwa hier.« Sie zeigte auf einen Bereich, der gro?flachige Verfarbungen aufwies.

»Gut. Steuert mal dorthin, schrag ruber.«

Lund gab dem Piloten Anweisungen. Die Scheinwerfer erfassten wieder Meeresboden, der frei von Wurmern war. Nach einer Weile stieg das Gelande an, dann tauchte unmittelbar die Steilwand aus dem Dunkel auf.

»Hoher«, sagte Lund. »Hubsch langsam.«

Schon nach wenigen Metern bot sich ihnen das gleiche Bild wie zuvor. Schlauchformige rosa Korper mit wei?en Borsten.

»Klassisch«, sagte Johanson.

»Was meinst du?«

»Wenn eure Karte stimmt, sind genau hier gro?e Hydratausdehnungen. Sprich, Bakterien lagern auf dem Eis und setzen das Methan um, und die Wurmer fressen die Bakterien.«

»Ist es auch klassisch, dass sie gleich zu Millionen anrucken?«

Er schuttelte den Kopf. Lund lehnte sich zuruck.

»Na schon«, sagte sie zu dem Mann, der den Greifarm unter Kontrolle hatte. »Setzen wir Victor ab. Er soll einen Schwung von den Viechern einsacken und sich weiter die Gegend angucken — falls bei dem Gedrange von Gegend noch die Rede sein kann.«

Es war zehn Uhr durch, als es an Johansons Kammer klopfte. Er offnete. Lund kam herein und lie? sich in den kleinen Sessel fallen, der zusammen mit einem winzigen Tisch den besonderen Kabinenluxus darstellte.

»Meine Augen brennen«, sagte sie. »Alban hat fur eine Weile ubernommen.«

Ihr Blick fiel auf die Kaseplatte und die geoffnete Flasche Bordeaux.

»Das hatte ich mir ja denken konnen.« Sie lachte. »Darum bist du eben abgehauen.«

Johanson hatte den Monitorraum vor einer halben Stunde verlassen, um alles vorzubereiten.

»Brie des Meaux, Taleggio, Munster, ein alter Ziegenkase und etwas Fontina aus den piemontesischen Bergen«, stellte er die Kase der Reihe nach vor. »Baguette und Butter.«

»Du Wahnsinniger.«

»Willst du ein Glas?«

»Naturlich will ich ein Glas. Was ist es denn?«

»Ein Pauillac. Du musst mir nachsehen, dass ich ihn nicht dekantieren konnte, die Thorvaldson weist Mangel an gesellschaftsfahigem Kristall auf. Habt ihr noch was Interessantes gesehen?«

Lund nahm das Glas entgegen und trank es zur Halfte leer. »Die Schei?viecher lagern auf den Hydraten. Uberall.«

Johanson lie? sich ihr gegenuber auf der Bettkante nieder und strich nachdenklich Butter auf ein Stuck Baguette. »Wirklich bemerkenswert.«

Lund bediente sich am Kase. »Die anderen sind jetzt auch der Meinung, dass wir uns Gedanken machen sollten. Allen voran Alban.«

»Bei eurem ersten Besuch habt ihr nicht so viele gesehen?«

»Nein. Ich meine, mehr als genug fur meinen Geschmack, nur stand ich mit meinem Geschmack bis eben noch alleine.«

Johanson lachelte sie an.

»Du wei?t doch. Wer Geschmack hat, befindet sich immer in der Minderheit.«

»Na, jedenfalls, morgen fruh kommt Victor hoch und bringt weitere Wurmer mit. Dann kannst du mit ihnen spielen, falls du Lust hast.« Kauend stand sie auf und schaute aus dem Kabinenfenster. Inzwischen hatte es aufgeklart. Ein Streifen Mondlicht ergoss sich uber die Wellen, die ihn funkelnd verteilten. »Wohl hundertmal habe ich mir die verdammte Videosequenz angesehen. Dieses helle Ding. Alban meint auch, es sei ein Fisch gewesen, aber wenn das stimmt, dann hatte er die Ausma?e eines Mantas oder von noch was Gro?erem.

Au?erdem war keinerlei Korperform erkennbar.« »Vielleicht ein Lichtreflex«, schlug Johanson vor. Sie drehte sich zu ihm um. »Nein. Es war einige Meter entfernt, genau an der Lichtgrenze. Es war riesig und flachig, und es hat sich blitzschnell zuruckgezogen, als konne es das Licht nicht vertragen oder habe Angst, entdeckt zu werden.«

»Das kann alles Mogliche gewesen sein.«

»Nein, nicht alles Mogliche.«

»Ein Fischschwarm kann auch zuruckzucken. Wenn sie dicht genug schwimmen, entsteht der Eindruck eines …« »Das war kein Fischschwarm, Sigur! Es war flachig. Eine durchgehende Flache, irgendwie … glasig. Wie eine gro?e Qualle.« »Eine gro?e Qualle. Da hast du’s.« »Nein. Nein!« Sie machte eine Pause und setzte sich wieder. »Schau es dir selber an. Es war keine Qualle.« Sie a?en eine Weile schweigend weiter.

»Du hast Jorensen belogen«, sagte Johanson unvermittelt. »Es wird kein SWOP geben. Jedenfalls nichts, worauf man Olarbeiter beschaftigen konnte.«

Lund schaute auf. Sie fuhrte ihr Glas zu den Lippen, trank und stellte es bedachtig zuruck. »Stimmt.«

»Warum? Hast du befurchtet, es konnte ihm das Herz brechen?«

»Vielleicht.«

Johanson schuttelte den Kopf.

»Ihr werdet ihm ohnehin das Herz brechen. Es gibt keine Jobs mehr fur die Olarbeiter, richtig?«

»Hor zu, Sigur, ich wollte ihn nicht belugen, aber … ach verdammt, diese ganze Industrie macht gerade eine Veranderung durch, und menschliche Arbeitskrafte werden dabei auf der Strecke bleiben. Was soll ich denn machen? Jorensen wei?, dass es so ist. Er wei? auch, dass die Mannschaft der Gullfaks C auf ein Zehntel reduziert wird. Es kostet weniger, die ganze Plattform umzurusten, als weiterhin zweihundertsiebzig Leute zu beschaftigen. Statoil tragt sich mit dem Gedanken, die Mannschaft auf Gullfaks B ganz aufzulosen. Wir konnen sie von einer anderen Plattform aus steuern, und selbst das rechnet sich nur mit gutem Willen.«