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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Die Seemannsbraut: Sir Richard und die Ehre der Bolithos - Kent Alexander - Страница 16


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Mittagsbreite zugesehen, wie er ein Auge auf die versammelten Fahnriche warf, deren Navigation und maritime Ausbildung ihm oblag. Immer war er bereit zu einem offenen Kommentar, wenn die Dinge nicht so liefen, wie sie sollten. Doch war er niemals sarkastisch zu den jungen Herren, und sie hatten sichtlich Achtung vor ihm.

Penhaligon hatte seine Karten und Notizen mit den Beobachtungen von Price verglichen und nur bemerkt:»Der wu?te, wie man navigiert. «Das war ein gro?es Lob aus seinem Mund.

Ein Decksoffizier naherte sich Leutnant Quayle mit gesenkter Stirn. Bolitho war froh, allein zu sein, als Quayle hinwegeilte. Er hatte das Gesicht des Seemanns gesehen; es zeigte nicht nur Respekt vor dem Offizier, sondern schon Furcht.

Seine Hand strich uber die abgenutzte, von der Sonne hei?e Reling. Er dachte an das letzte Treffen mit Catherine im Bootsschuppen, an ihre Stimme und Leidenschaftlichkeit. Er mu?te sie wiedersehen, wenn auch nur, um ihr alles zu erklaren. Aber was erklaren? Es nutzte nichts, wurde sie nur qualen — und ihnen beiden schaden. Sie schien unzuganglich, nur bestrebt, ihm zu sagen, was er ihr angetan hatte. Und doch.

Er erinnerte sich noch lebhaft an ihr erstes Treffen, als sie ihn fur den Tod ihres Ehemannes verflucht hatte. Das war schon ihr zweiter gewesen. Es hatte auch einen ersten gegeben, den sie kaum erwahnte, einen haltlosen Glucksritter, der in Spanien bei einem trunkenen Streit umgekommen war. Wer war sie damals, und woher kam sie uberhaupt? Bezaubernd und beeindruckend, wie sie heute war, konnte man sie nur schwer in jener Gosse sehen, von der sie in einem Augenblick der Intimitat einmal gesprochen hatte.

Und Somervell. War er wirklich so kuhl und distanziert, wie er sich gab? Amusierte ihn das Erwachen ihrer alten Erinnerungen, das er je nach Belieben ignorieren oder ausnutzen konnte? Wurde er jemals erfahren, da? sie Bolitho aus der Ferne beobachtet hatte, um zu horen, was er tat oder ob er im Gefecht gefallen war?

Quayle war zum Ruder gegangen und ma?regelte den Fahnrich der Wache. Dieser war wie alle anderen vorschriftsma?ig gekleidet, mu?te aber bei der Hitze Blut und Wasser schwitzen. Ware Keen Flaggkapitan gewesen, hatte er. Entschlossen rief Bolitho:»Lassen Sie meinen Diener holen!»

Ozzard entstieg dem Dunkel unter Deck und stand blinzelnd in der Helle, mehr denn je einem Maulwurf ahnelnd: klein, treu und immer bereit zu dienen, wenn er gebraucht wurde. Er hatte Bolitho sogar vorgelesen, als dieser teilweise erblindet war, denn er war gebildet und fruher Gehilfe in einer Anwaltskanzlei gewesen. Dann war er zur See gegangen, um einer Anklage zu entfliehen; manche sagten, dem Strick des Henkers.

Bolitho winkte ihn heran.»Hier, mein Rock.»

Ozzard zuckte nicht mit der Wimper, als der Vizeadmiral ihm das Kleidungsstuck uber den Arm warf und den Hut reichte. Andere sahen zu. Ab morgen konnte auch Haven seinen Offizieren erlauben, sich an Deck in Hemdsarmeln zu bewegen. Wenn es erst einer Uniform bedurfte, um aus einem Mann einen Offizier zu machen, dann gab es fur sie alle keine Hoffnung mehr.

Ozzard deutete ein Lacheln an und hastete dankbar wieder in den Schatten. Er kannte Bolithos freudige und trube Stimmungen. Zuviel der letzteren, dachte er. Er eilte am Wachposten vorbei und betrat die gro?e Tageskajute, jenes Reich, das er mit Bolitho teilte. Dort untersuchte er den Rock nach Spuren von Teer oder Talg. Dann erblickte er sein Spiegelbild und hielt sich den Rock vor. Er reichte ihm fast bis zu den Fu?knocheln. Ozzard lachelte schmerzlich.

Unwillkurlich packte er den Uniformstoff fester, als er sich jenes furchtbaren Tages erinnerte, an dem der Anwalt ihn fruher nach Hause geschickt hatte. Deshalb uberraschte er seine junge Frau nackt in den Armen eines Mannes, den er seit Jahren kannte und respektierte. Sie hatten versucht, ihn zu tauschen, aber etwas war in ihm gestorben, als er sie so daliegen sah. Spater, als er das kleine Haus an der Themse in Wapping Wall verlie?, war ihm das Schild des Ladeninhabers gegenuber ins Auge gefallen: Tom

Ozzard, Schreiber. Auf der Stelle hatte er sich entschlossen, da? dies seine neue Identitat sein solle.

Nicht einmal hatte er sich umgesehen nach jenem Zimmer, wo er ihre Lugen mit einer Axt beendet, wo er sie zerhackt und zerschnitten hatte, bis sie unkenntlich waren. Am Tower Hill war er dann auf eine Pre?gang gesto?en. Sie waren nie weit entfernt, immer auf Freiwillige hoffend oder auf einen Betrunkenen, der Handgeld nahm und sich dann auf einem Kriegsschiff wiederfand, bis er abmustern konnte oder getotet wurde.

Der Leutnant hatte ihn zweifelnd angesehen. Erstklassige Seeleute, starke junge Manner, die brauchte der Konig damals! Jetzt sahen sie das anders. Jetzt hatten sie auch einen Kruppel auf zwei Krucken genommen.

Tom Ozzard, Steward des Vizeadmirals, hangte den Rock sorgfaltig fort. Er war ein Mann ohne Vergangenheit, ohne Zukunft, furchtsam, ja zu Tode erschrocken in der Schlacht, wenn das Schiff um ihn herum erbebte.

Tief in seinem Herzen ahnte Ozzard, da? er eines Tages in das kleine Haus in Wapping Wall zuruckkehren wurde. Dann, aber erst dann, wurde er seine Tat gestehen.

Alle Gedanken an Bord waren auf morgen gerichtet. Vom Ausguck hoch oben im Masttopp bis zu Allday, der in seiner Hangematte unter Deck einen gewaltigen Kater ausschlief, von Ozzard bis zu dem Mann in der Achterkajute, dem er diente, dachten alle an morgen.

Hyperion hatte in all den Jahren und Weltgegenden, in die sie gesegelt war, schon viele Manner kommen und gehen gesehen. Weit vor dem Dreizack ihrer Galionsfigur lag der Horizont. Und jenseits davon konnte nur das Schicksal erkennen, was auf sie zukam.

V Dem Feind entgegen

Bolitho schritt uber die nassen Planken des Achterdecks und suchte an den Finknetzen der Luvseite Halt. Es war noch dunkel, nur vereinzelt durchbrachen uberkommende Spritzer die Schwarze der See.

Wie Schemen eilten Leute an ihm vorbei und zu einer kleinen Gruppe an der Reling, wo Haven und zwei seiner Leutnants Meldungen empfingen und neue Befehle erteilten.

Aus dem Batteriedeck drangen Stimmen. Dort arbeiteten die Matrosen an den Achtzehnpfundern, wahrend im Deck darunter die schwere Batterie der Zweiunddrei?igpfunder, obwohl ebenso geschaftig, noch still blieb. Dort unten waren es die Geschutzbedienungen gewohnt, in standiger Dusternis zu hantieren.

Da? man die Leute zu einem vorverlegten Fruhstuck gepfiffen hatte, war vermutlich unnotige Vorsicht, denn bei Tagesanbruch wurden sie noch immer au?erhalb der Sichtweite des Landes sein — bis auf die Ausgucksleute im Mast, wenn sie Gluck hatten. In der ersten Stunde hatte Hyperion Kurs geandert und steuerte nun genau West. Ihre Rahen waren hart angebra?t, die Leinwand war auf Vor- und Marssegel verringert. Das erklarte die unruhigen Schiffsbewegungen. Aber Bolitho hatte schon den Wetterumschwung gespurt, als seine Fu?e den feuchten Laufer vor seiner Schwingkoje beruhrten. Der Wind wehte stetig, hatte aber zugenommen. Nach der Windstille und glasigen Dunung kam er ihm ungewohnt stark vor.

Jeder in der Nahe hatte den Admiral an Deck bemerkt und war stillschweigend zur Leeseite ausgewichen, um ihm Platz zu machen. Er sah nach oben zu den Marssegeln. Sie flatterten so gerauschvoll, als wollten sie ihre Unzufriedenheit ausdrucken.

Den gro?ten Teil der Nacht hatte er wachgelegen. Dann, als die Leute gerufen wurden, um das Schiff vorzubereiten, hatte er endlich schlafen konnen. Doch Allday war in die Kajute getappt, und wahrend Ozzard herumhantierte, hatte ihn der gro?e Bootssteurer beim Licht einer schwankenden Laterne rasiert.

Allday hatte sich noch nicht wieder uber seinen Sohn ausgelassen. Bolitho erinnerte sich an Alldays gehobene Stimmung, als er entdeckte, da? er einen zwanzigjahrigen Sohn hatte. Einer, von dem er nichts wu?te und der zu ihm gekommen war, als seine Mutter, eine alte Liebe Alldays, starb. Auf dem Kutter Supreme, als Bolitho niedergemacht wurde und fast erblindet ware, hatten Allday allerdings Zorn und Verzweiflung gepackt, weil sein Sohn, nach ihm John genannt, sich als Feigling entpuppte. Just in jenem Augenblick, als Bolitho seiner am meisten bedurfte, war er unter Deck geflohen. Inzwischen dachte Allday anders daruber. Wohl hatte sich John vor dem Feuer der Schlacht gefurchtet, aber war er deshalb schon ein Feigling? Es erforderte ein tapferes Herz, um die Angst zu verbergen, wenn des Feindes Eisen die Decks beharkte.