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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Donner unter der Kimm: Admiral Bolitho und das Tribunal von Malta - Kent Alexander - Страница 27


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Keen packte das Finknetz und starrte auf die streifigen, korallenroten Wolken. Flaute, Sturm und heller Sonnenschein: das Mittelmeerwetter war, als wurden standig die Seiten eines Buches umgeblattert.

Paget trat zu ihm und legte gru?end die Hand an den Hut.»Sollen wir Sonnensegel aufriggen, Sir?»

«Nein. Wir nehmen morgen gleich bei Sonnenaufgang das letzte Wasser an Bord. Ich will, nein, ich mu? so schnell wie moglich von hier weg. Ich spure in den Knochen, da? sich etwas zusammenbraut.»

Paget musterte ihn zweifelnd, wahlte aber seine Worte mit Bedacht. Fast jeder wu?te, wie Keen zu Bolitho stand.

«Die Verletzung scheint ernst zu sein, Sir«, sagte er.»Wenn er blind bleibt.»

Keen fuhr zornig zu ihm herum.»Verflucht, wie wollen Sie das wissen?«Doch er lenkte ebenso schnell wieder ein.»Das war unverzeihlich, bedaure. Wir mussen uns der Realitat stellen. Sobald Supreme wieder klar ist, werde ich sie nach Malta schicken. Dort kann man ihre Verwundeten besser versorgen. Und ich werde dem Admiral auf diese Weise Meldung erstatten. «Er warf einen kurzen Blick in Pagets ausdrucksloses Gesicht. Er fragt sich, ob ich auch Zenoria nach Malta schicke.

Doch Paget sagte nur:»Es ist ein harter Schlag.»

Keen wandte sich ab.»Rufen Sie mich, wenn die Seesoldaten bereit zum Ubersetzen sind. «Er eilte an dem reglosen Wachtposten vorbei nach achtern.

Die Szene in der Kajute glich einem Gruppenbild: Stayt, noch immer in seinem fleckigen Rock, sa? auf der Heckbank und hielt ein volles Weinglas in der Hand. Ozzard polierte uberflussigerweise den Tisch, und Allday stand ganz still da und musterte den alten Degen, der wieder in seinem Halter hing. Yovell hockte zusammengesunken an Bolithos Kartentisch.

Keen schaute hinuber zum Schlafraum und dachte an Zenoria, die dort Tuson half. Der Arzt hatte sie darum gebeten.

«Neuigkeiten?«fragte Keen.

Stayt machte Anstalten, sich zu erheben, aber Keen winkte ab. Der Flaggleutnant erwiderte erschopft:»Der Verband ist gewechselt worden. Der Admiral hat nicht nur Sand, sondern auch Splitter in den Augen. «Er seufzte.»Ich befurchte das Schlimmste.»

Keen nahm von Ozzard ein Glas entgegen, das er rasch leerte. Er war so besorgt, da? er nicht einmal merkte, was er trank. Die Entscheidung lag nun bei ihm. Die anderen Kommandanten wurden gehorchen, aber ob sie ihm auch vertrauten, war eine andere Frage. Es mochte eine Ewigkeit dauern, bis Supreme Malta erreichte oder sie wieder zu den anderen Schiffen des Geschwaders stie?en. Wie lange konnte Bolitho an Bord bleiben? Ihn nach Malta zu schik-ken, hatte den Verlust eines weiteren Schiffes bedeutet. Eine brutale Tatsache, aber eine, auf die Bolitho selbst als erster hingewiesen hatte.

«Offizier der Wache, Sir!«rief der Posten gedampft.

Ein Leutnant blieb in der Tur stehen.»Empfehlung des Ersten Offiziers, Sir, und die Boote sind bereit. Signal von Icarus: >Erbitte Erlaubnis zum Anfangen.»»

Normalerweise hatte Keen nur gelachelt. Kapitan Houston war immer bemuht, dem Flaggschiff eine Nasenlange voraus zu sein. Diesmal war es anders.»Signal an Icarus: Befehl abwarten!«Er sah den Leutnant zusammenzucken und versuchte es noch einmal.»Tut mir leid, Mr. Phipps. Meine Empfehlungen an den Ersten Offizier. Ich komme gleich an Deck.»

Der junge Leutnant war auf Keens Achates Midshipman gewesen. Keen betrachtete ihn traurig.»Ja, Leutnant Hallowes ist nun leider gefallen. Doch er starb tapfer, wie man mir versicherte. Ich wei?, da? Sie mit ihm befreundet waren.»

Phipps entfernte sich. Man merkte ihm an, da? er noch zu jung war, um Trauer mit einem Achselzucken abzutun.

«Kinder, alles Kinder. «Keen erkannte, da? er laut gesprochen hatte.»Ich komme zuruck, wenn die Boote abgelegt haben. Verstandigen Sie mich, wenn Sie vorher etwas horen.»

Stayt stand auf und ging zur Tur.»Das gilt auch fur mich.»

Allday drehte sich langsam um und schaute seine Kameraden an.»Ich hatte bei ihm sein sollen.»

Yovell setzte die Brille ab.»Sie hatten es auch nicht verhindern konnen.»

Allday horte ihn nicht.»An seiner Seite hatte ich sein sollen, wie immer. Das mu? mir der Junge noch erklaren.»

Ozzard schwieg, polierte aber um so heftiger.

Yovell bot Allday einen Schluck Rum an.

Allday schuttelte den Kopf.»Erst, wenn es vorbei ist. Dann sauf ich ein ganzes Fa? aus.»

Bolitho lag sehr still, die Arme an die Seiten gepre?t, in seiner Koje. Jeder Muskel seines Korpers schien angespannt zu sein.

Wie lange schon? Alle Eindrucke uberlappten einander: der Kutter, die Klagen der Verwundeten, dann der Augenblick, als er in ein Boot getragen wurde und eine vertraute Stimme sagen horte:»Aufpassen da!»

Was mu?te er fur ein Anblick gewesen sein! Dann weitere Hande, teils sanft, teils grob, als er in einen Bootsmannsstuhl gehoben und wie Fracht an der Bordwand hochgezogen wurde.

Tuson hatte ihn nur angesprochen, um sich zu erkennen zu geben, und dann sofort mit der Untersuchung begonnen.

Man schnitt ihm die Kleider vom Leib, tupfte ihm Gesicht und Hals ab, und dann wurde eine Flussigkeit aufgetragen, die in den Wunden hollisch brannte.

Den Verband nahm Tuson zuletzt ab. Bolitho spurte, wie er mit einer Schere behutsam aufgeschnitten wurde.

«Wie spat ist es?«fragte er.

«Bitte unterlassen Sie das Reden«, sagte der Arzt streng.

«Halten Sie diesen Spiegel«, befahl er jemandem.»So ist's recht. Wenn ich Ihnen Bescheid sage, lassen Sie ihn das Sonnenlicht vom Bullauge reflektieren.»

Erst jetzt begriff Bolitho, da? Zenoria Tusons Helfer war. Er wollte Einspruch erheben, doch ihre uberraschend kuhle Hand beruhrte seine Wange.»Nur ruhig, Sir. Sie sind nicht der erste Mann, den ich zu Gesicht bekomme.»

Der Verband wurde gelost, und Bolitho hatte fast aufge — schrien, als Tusons kraftige Finger seine Augen abtasteten und die Lider hochschoben.»Sie tun ihm ja weh!«horte er Zenoria protestieren.

«Das geht leider nicht anders. Und jetzt den Spiegel, bitte!»

Bolitho rann der Schwei? uber Brust und Schenkel, als lage er im Fieber. Der Schmerz schien ihm die Augen aus den Hohlen zu treiben. Das Ganze war ein wirrer Alptraum, unterbrochen vom Stochern eines Instruments. Jemand hielt seinen Kopf wie ein Schraubstock, als die Tortur weiterging. Bolitho versuchte zu blinzeln, spurte aber keine Bewegung seiner Lider. Doch er sah Licht, einen rotlichen Schein und Schatten, die Menschen sein mu?ten.

«Das reicht«, sagte Tuson. Der Schein verbla?te, als der Spiegel wohl entfernt wurde. Dann legte der Arzt vorsichtig einen neuen Verband an; er war weich und feucht und wirkte nach der schmerzhaften Untersuchung lindernd.

Seitdem waren mehrere Stunden vergangen. Noch zweimal war der Verband gewechselt und eine olige Flussigkeit aufgetragen worden, die anfangs seine Augen arger brennen lie? als zuvor. Doch dann hatten die Schmerzen nachgelassen.

Als er sich bei Tuson nach der Flussigkeit erkundigte, sagte der nur:»Ach, die kam mir in Westindien in die Quere. Ist in solchen Fallen ganz nutzlich.»

Bolitho lauschte der Stimme des Madchens. Sie erinnerte ihn an Falmouth, und bei diesem Gedanken schmerzten seine Augen wieder.

«Ich verstehe nicht, wie Sie bei diesem Licht arbeiten konnen, Sir«, sagte sie.

«Hier habe ich viel bessere Bedingungen, als ich gewohnt bin«, versetzte der Arzt und legte Bolitho eine Hand auf den Arm.»Sie sollten jetzt schlafen. «Ein Laken wurde uber Bolithos Blo?e gezogen, und Tuson fugte hinzu:»Wie ich sehe, haben Sie fur Konig und Vaterland ein paar ehrenvolle Narben erworben, Sir.»

Zu Zenoria sagte er:»So, und Sie nehmen jetzt besser etwas zu sich.»

«Aber rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen, Sir.»

Bolitho hob einen Arm und wandte den Kopf zur Tur. Sie kam zuruck und griff nach seiner Hand.»Sir?»

Bolitho erkannte seine eigene Stimme kaum.»Ich wollte Ihnen nur danken.»