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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Eine letzte Breitseite: Kommodore Bolitho im ostlichen Mittelmeer - Kent Alexander - Страница 17


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Bolitho blickte auf seine Hande nieder. Seltsam, da? er sie so ruhig halten konnte, obwohl er gro?e Lust hatte, den Mann zu packen und halbtot zu schlagen.

Eisig erwiderte er:»Wenn Captain Herrick nichts dagegen hat, nehme ich Sie mit an Land, Mr. Gilchrist. Dann konnen Sie selbst beurteilen, wie hoch das Risiko ist.»

Gilchrist starrte erst ihn und dann Herrick an.»Danke sehr, Sir«, stammelte er,»es wird mir eine Ehre sein. «Ohne ein weiteres Wort setzte er sich wieder hin.

«Hat sonst jemand etwas zu sagen?«fragte Herrick.

Leutnant Fitz-Clarence sprang auf und starrte Bolitho entschlossen an. Er gluhte beinahe vor Erregung.»Denen werden wir's zeigen, Sir! Bei Gott, die zerquetschen wir wie Ungeziefer!«Im Geiste sah er Gilchrist wahrscheinlich schon als Leiche und sich selbst als Ersten Offizier.

Bolitho nickte ihm zu.»Schon gesagt, Mr. Fitz-Clarence. Aber merken Sie sich folgendes. «Er blickte die Versammelten bedeutsam an.»Und das gilt fur Sie alle: Was Sie auch von den Dons denken mogen — glauben Sie nicht, da? die Franzosen ihnen gleichen. Zu Beginn dieses Krieges war Frankreich fast gelahmt aus Mangel an guten Stabsoffizieren. Zu viele waren vom Terror der Revolution sinnlos hingeschlachtet worden, um dem Mob zu schmeicheln. Aber das ist vorbei. Neue Manner mit neuen Ideen beleben jetzt ihre Flotte. Die Handvoll Alterer, die der Guillotine entgangen sind, werden respektiert und sind um so eifriger, als sie den Preis des Mi?erfolgs kennen. Soldaten konnen unter fast allen Bedingungen tapfer kampfen. Aber ohne Kontrolle uber die Seewege, ohne das Lebensblut des Nachschubs sind sie wie Ausgesetzte auf einer einsamen Insel — schon halb tot.»

Fitz-Clarence stand noch immer, doch seine Miene war nicht mehr ganz so zuversichtlich.»Dennoch, Sir«, sagte er etwas lahm,»ich bin nach wie vor von unserem Sieg uberzeugt.»

Herrick wartete, bis er sich gesetzt hatte. Seine blauen Augen waren fragend auf Bolitho gerichtet.»Vielleicht mochten Sie noch einen Moment mit in meine Kajute kommen, Sir?»

«Ja, danke. «Bolitho nahm seinen Hut auf.»Meine Kehle ist ganz ausgetrocknet.»

Er ging zwischen den schweigenden Offizieren hindurch — sobald sich die Tur hinter ihm geschlossen hatte, wurde sich die allgeme ine Erregung in den wildesten Vermutungen Luft machen.

Drau?en sagte Herrick leise:»Lassen Sie mich mit dem Kommando gehen. Ich habe es bereits vorgeschlagen, jetzt bitte ich Sie instandig darum.»

Wortlos gingen sie zur Treppe und zum Huttendeck hinauf. Herrick offnete die Tur zu seinem Logis und schickte den Steward hinaus. Wahrend Bolitho sich an den Tisch setzte, offnete er seinen Schrank und nahm eine Flasche Rotwein heraus.

Bolitho konnte beinahe verstehen, wie sich im Kopf seines Freundes die Argumente aufbauten, wahrend er die Glaser zurechtstellte. Wenn ein anderer Vierundsiebziger den langen Kommodorewimpel gefuhrt hatte, ware fur Herrick die gro?e Achterkajute frei gewesen. Seltsamerweise konnte Bolitho sich ihn darin nur schwer vorstellen.

Er nahm ein Glas und hielt es gegen die Lampe.»Also, Thomas ich wei?, was Sie sagen wollen. Lassen Sie zuerst mich reden. «Bedachtig nippte er an seinem Rotwein und lauschte den Wellen, die an der Au?enplankung entlangliefen, und auf den an die geschlossenen Fenster klatschenden Gischt.»Sie denken, der Verlust meines Neffen hatte mich so getroffen, da? ich mein Leben wegwerfen, mir sozusagen einen heldenhaften Abgang verschaffen will. Ich leugne nicht, da? ich zutiefst bekummert bin. Ich kann auch nicht behaupten, da? meine Herkunft, meine ganze Lebenshaltung mich von solch eitlem Schritt zuruckhalten wurden. Ebenso wie Sie, Thomas, habe ich oft genug gesehen, da? gute Manner, schone Schiffe und hohe Ideale verheizt wurden, blo? wegen des Geltungsbedurfnisses eines Befehlshabers. Ich habe mir geschworen, da? ich niemals andere unter meinen Privatgefuhlen leiden lassen wurde, und meist habe ich wohl auch danach gehandelt.»

Er war aufgestanden und schritt langsam die wenigen Meter der Kajutenlange ab. Herrick sa? auf dem Bodenstuck eines Neun-pfunders, und seine Augen folgten im gelblichen Lampenschein Bolithos ruhelosen Schritten.

«Als Cheney, meine Frau, starb. «Er brach ab und merkte erst jetzt, da? er in der Kajute herumlief.»Aber genug davon. Sie haben das ja alles mitgemacht, haben mir die Todesnachricht uberbracht — eine schwere Last fur jeden Mann und erst recht fur einen Freund.»

«Ich wei?«, sagte Herrick mitfuhlend.

«Ich glaube, gerade wegen dieses Verlustes bedeutet mir Adam so viel. Ich habe mir gesagt: sollte ich im Kampf fallen oder aus anderer Ursache sterben, wird Adam in den Genu? des Familienbesitzes kommen, der ihm unter etwas glucklicheren Umstanden sowieso zugestanden hatte. «Hilflos hob er die Schultern.»Man denkt niemals daran, da? das Schicksal den Jungeren nimmt und den Alteren zuruckla?t, Thomas.»

Herrick drehte das Glas in Handen und suchte nach den richtigen Worten.»Gerade deswegen will ich ja mit der Marine-Infanterie an Land gehen. «Er verstummte, denn er sah bereits die Ablehnung in Bolithos Augen.

«Nein. Ubermorgen landen wir an einer feindlichen Kuste. Nicht auf irgendeinem Felsennest, nicht auf einer Insel oder einem Au?enposten in Indien, sondern in Europa. Halten Sie es fur richtig, da? ich unsere Leute einer solchen Gefahr aussetze, ohne selbst die Fuhrung zu ubernehmen?«Er legte Herrick die Hand auf die Schulter.»Seien Sie ehrlich, Thomas. Haben Sie nicht fruher manchmal Ihren Vorgesetzten heimlich verflucht, weil Sie den Kopf hinhalten mu?ten, wahrend er in Sicherheit blieb?«Er schuttelte ihn sanft. »Ehrlich, hab ich gesagt.»

Herrick lachelte schwach.»Ja, manchmal schon.«»Manchmal?«Bolitho blickte ihn mit plotzlich durchbrechender Zuneigung an.»Nein, oft.»

Herrick stellte sein Glas hin.»Und Gilchrist?«»Ich brauche einen erfahrenen Seeoffizier. «Seine Stimme war jetzt hart.»Gilchrist hat Adam in dieses Boot geschickt. Vielleicht weil er trotz seiner Jugend Kampferfahrung hatte. Vielleicht aber auch aus einem anderen, weniger integren Grund.»

Herrick blickte zu Boden.»Das kann ich nur schwer glauben, Sir. «Dann sah er ihn an, entschlossener als je, seit das Schiff Gibraltar verlassen hatte.»Aber wenn ich herausbekomme, da? das stimmt, dann wird Gilchrist es zu fuhlen kriegen. «Herricks Augen waren wie die eines Fremden.»Und er wird mir dafur bezahlen.»

Bolitho lachelte ernst.»Langsam, Thomas. Vielleicht war ich voreilig. «Er ging zur Tur und horte, wie drau?en der Posten stehende Soldat die Hacken zusammennahm.»Wir wollen uns jetzt lieber auf die allernachste Zeit konzentrieren. Sonst werden wir alle dafur bezahlen mussen.»

Allday strich sich das Haar aus den Augen und krachzte:»Sieht aus, als waren wir da. «Seine Lippen waren so trocken vor Durst, da? er die Worte kaum herausbrachte; die Sonne brannte ihm so gnadenlos auf Kopf und Schultern wie schon zwei Tage vorher.

Pascoe nickte und taumelte gegen ihn. Hinter ihnen schwankten funf keuchende Matrosen wie Betrunkene, starrten verstandnislos auf den Kamm der niedrigen Hugel, den harten, glitzernden Horizont dahinter: Da war wieder die See.

Der Gewaltmarsch war ein Alptraum gewesen, und wahrend die Reiter ostentativ nach Lust und Laune tranken, hatten sie dafur gesorgt, da? die Gefangenen so gut wie nichts bekamen. Als zwei alte Bauersfrauen am Stra?enrand ihnen Wasser geben wollten, waren die Reiter drohend auf sie zugaloppiert, hatten sie verjagt und gelacht, als die eine wie ein Bundel Lumpen in den Staub fiel.

Einen hatten sie unterwegs verloren, einen Matrosen namens Stokes. Als die Reiter zur Nacht das Lager aufschlugen, hatte er den Blick nicht von dem dicken Fellsack voll herbem Rotwein rei?en konnen, der unter den Soldaten herumging. Der fast verdurstete Mann mit den blutigen, schmerzenden Fu?en war ein Bild des Jammers.

Nach einer gemurmelten Unterhaltung hatte ihn einer der Soldaten herangewinkt und ihn zum Erstaunen und Neid der anderen Gefangenen den Weinsack angeboten und ihn grinsend durch Gesten aufgefordert, so viel zu trinken wie er wolle.