Выбери любимый жанр

Выбрать книгу по жанру

Фантастика и фэнтези

Детективы и триллеры

Проза

Любовные романы

Приключения

Детские

Поэзия и драматургия

Старинная литература

Научно-образовательная

Компьютеры и интернет

Справочная литература

Документальная литература

Религия и духовность

Юмор

Дом и семья

Деловая литература

Жанр не определен

Техника

Прочее

Драматургия

Фольклор

Военное дело

Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
К книге
Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
К книге
Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
К книге
ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
К книге
Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
К книге

Nahkampf der Giganten: Flaggkapitan Bolitho bei der Blockade Frankreichs - Kent Alexander - Страница 23


23
Изменить размер шрифта:

Wenn man Tomlin zusah, kam einem die Klippe gar nicht mehr so steil vor. Wie ein junger flotter Toppmatrose enterte er auf. Funfzehn Fu? unter dem Klippenrand war ein schmaler Saum, und hier erst machte er Gebrauch von dem schweren Wurfhaken, den er tief und fest in einige Felsvorsprunge hineintrieb. Sein klobiger Korper stand wie der groteske Wasserspeier einer gotischen Kathedrale gegen den Himmel. Dann warf er die starke Leine hinunter und blickte in die zu ihm emporgewandten Gesichter.

Bolitho prufte die Leine und kletterte los. Der Felsen war rauher, als er gedacht hatte, die wenigen Vorsprunge und Vertiefungen waren schlupfrig von Mowenkot, so da? er keuchend nach Atem rang, als Tomlin ihn ganz unzeremoniell packte und neben sich auf die Platte hievte. Dabei grinste er sein zahnluckiges Raubtiergrinsen.:»Ganz schon fix, Sir! Jetzt die anderen!«Und er winkte mit seinem riesigen Daumen.

Bolitho war keines Wortes fahig. Er richtete sich muhsam auf und schatzte die nachste und letzte Etappe dieser Kletterei ab. Uber dem Rand der Klippe konnte er jetzt die Mauerkrone der Brustwehr sehen, und daruber einen Streifen verwehenden Pulverqualm von der Batterie. Au?erdem zwei Schie?scharten, aber beide waren leer, und er nahm an, da? die Geschutze auf die andere Seite geschafft worden waren, um das Feuer auf die Hyperion zu verstarken.

Unten splitterten ein paar Steine — die ersten Matrosen kletterten hoch. Aber er wagte nicht hinunterzublicken. Die morderische Spannung und die korperliche Anstrengung forderten ihren Zoll.

«Also gut, ich gehe jetzt nach oben. «Neidisch blickte er in Tomlins ha?liches Gesicht und fragte sich, wie dieser so ruhig und selbstsicher sein konnte.»Sorgen Sie mir dafur, da? sich die Leute still verhalten!»

Tomlin grinste.»Den ersten Schweinehund, der auch nur flustert, schmei? ich personlich die Klippe runter, Sir!«Und Bolitho wu?te, da? es ihm damit ernst war.

Er begann, sich den steilen Klippenhang hinanzuziehen. Unvermittelt spurte er die Sonne im Nacken und den stachligen Ginster unter seinen zupackenden Fingern. Seine ganze Welt bestand nur noch aus diesem kleinen Stuck Felsen, und selbst die Zeit schien Sinn und Realitat verloren zu haben.

Aus dem Augenwinkel konnte er das Meer sehen, glasklar und blau, die Kimm glanzte so stark, da? es seinen Augen weh tat. Von seinem Schiff war nichts zu sehen, aber am Erzittern der Klippe unter den dumpfen Abschussen der Batterie merkte er, da? es nicht weit weg sein konnte. Dann hob er den Kopf und sah die Brustwehr. Sie war so nahe, da? er Grasbuschel und winzige blaue Blumen sehen konnte, die zwischen den wetterzerklufteten Steinen wuchsen, und auch die hellen Narben neben den Schie?scharten, Spuren des ersten Angriffs der Hyperion. Als er sich uber den Grat zog und so schnell wie moglich an den Fu? der Brustwehr kroch, kam er sich nackt und schutzlos vor. Jeden Moment konnte der Anruf eines Postens erfolgen oder eine Musketenkugel ihn todlich in den Rucken treffen. Die nachste Schie?scharte lag nur ein paar Fu? uber der Klippe. Er wagte kaum zu atmen, als er sich langsam auf die Knie hob und uber ihren Rand spahte. Eine Sekunde lang verga? er die Gefahr, in der er sich befand, und die Verantwortung fur das Kommende und fuhlte sich merkwurdig unbeteiligt, wie ein blo?er Zuschauer, distanziert von Wirklichkeit und Schmerz, von Raum und Zeit.

Beim Bau der achteckigen Mauer, die das Zentrum der Festung umgab, hatte man sich weniger um sichere Fundamente gekummert, sondern so gebaut, da? sie sich dem bergigen Gelande anpa?te, als konne nichts sie jemals erschuttern. Bolithos Schie?scharte war eine der hochsten der Mauer, und durch sie konnte er uber den massigen Festungsturm hinaus bis zum au?ersten Ende der Batterie sehen. Er erkannte sogar die Stra?e, die zwischen den Bergen unterhalb des Tores verschwand, und die wimmelnden Gestalten der keuchenden, halbnackten Soldaten, die immer noch Kugeln zu den auf See gerichteten Geschutzen schleppten. Selbst im Sonnenglast war zu erkennen, da? die Kugeln hei? waren, und obwohl jede einzelne von zwei Soldaten in einem eisernen Gestell getragen wurde, beugten die Trager ihre Oberkorper von der Hitze weg, wahrend sie uber den steinigen Boden trabten.

Bolitho horte, wie sich die Matrosen in seinem Rucken uber den Klippenrand qualten, und vernahm Rookes geflusterte Drohungen und Befehle. Rechts und links von ihm fa?ten sie Posten. Aber er drehte sich nicht um. Er sah sich genau die flache Erdschanze unterhalb der Festungsmauer an, in der die Munitionstrager wie geschaftige Maulwurfe verschwanden. Dort lag zweifellos das Magazin und die Feuerstelle, geschutzt von machtigen Erdaufschuttungen fur den Fall, da? ein feindliches Gescho? dank eines blinden Gluckstreffers einschlagen sollte.

«Alle da, Sir«, meldete Rooke. Er hatte einen Ri? in der Wange, und seine Augen gluhten — vor Uberanstrengung oder unterdruckter Spannung.

«Gut. «Bolitho erstarrte und pre?te das Gesicht an den warmen Stein. Von weit weg vernahm er gedampft die Trommeln und Pfeifen von Ashbys Abteilung. Fast verga? er seine eigene gefahrliche Situation, als er in der Ferne die scharlachrote Marschkolonne mit dem stolz trabenden Grauschimmel an der Spitze um die Wegbiegung kommen sah. Die roten Uniformrocke der MarineInfanteristen schienen waagrecht vorwartszugleiten, nur die wei?en Hosenbeine darunter bewegten sich im Gleichtakt. So sah die auf dem gewundenen Pfad anmarschierende Kolonne tatsachlich wie eine glanzendrote Raupe mit stahlern-stachligem Rucken aus. Ash-by hatte seine Sache gut gemacht. Die einzelnen Gruppen marschierten, wie Bolitho befohlen hatte, in Abstanden, so da? man glauben konnte, sie seien weit zahlreicher. Jetzt konnte er auch das Ende der Kolonne sehen: Inchs Matrosen, eine schwankende, auseinandergezogene, wei? und blaue Masse in einer ordentlichen Staubwolke, die auf eine viel starkere Truppe schlie?en lie?.

«Wie stark sind die Franzosen, Sir?«fragte Rooke. Bolitho kniff die Augen zusammen, um die franzosischen Artilleristen besser beobachten zu konnen, die eben jetzt die anruckende Kolonne erstmals gesehen hatten. Etwa funfzig Soldaten befanden sich seiner Meinung nach in der Batterie. In der Festung selbst konnten zweimal, ja dreimal so viele sein. Doch das bezweifelte er. Nur wenige Kopfe hoben sich, soweit er sehen konnte, vom Himmel ab; au?er diesen erkannte er nur noch ein paar Soldaten auf dem einen Wachturm neben dem Doppeltor.

«Stark genug fur ihre Zwecke, Mr. Rooke«, erwiderte er. Auch die Verteidigungskrafte jenseits der Mauer hatte er gesehen. As h-bys Truppe wurde sich mit denen auseinandersetzen mussen, falls sein eigener Plan schiefging und Ashby angreifen mu?te. Zwei steile Damme, einer davon schien neu zu sein. Zwar konnte er von hier aus nichts erkennen, aber bestimmt waren sie mit zugespitzten Pfahlen und anderen Hindernissen armiert. Jede angreifende Truppe wurde von Schrapnell- und Musketenfeuer niedergemaht werden, ehe sie auch nur den Hauptgraben unterhalb der Mauer erreicht hatte.

Ashby tat, was er konnte, um mit seinem Anmarsch ein moglichst imponierendes Schauspiel zu bieten. Die MarineInfanteristen bildeten standig neue Gruppen und Abteilungen oder flankierten die eigene Marschkolonne. Wahrscheinlich kam ihnen das Ganze ebenso ratselhaft vor wie oben den Franzosen, die ihren

Anmarsch beobachteten.

«Wir haben nur ein paar Minuten Zeit«, sagte Bolitho eindringlich.»Die Franzosen werden bald merken, da? alles nur Bluff ist. «Unwillkurlich duckte er sich, als ein einzelnes Geschutz von der anderen Mauer her losdonnerte, und fuhr dann fort:»Die Hyperion kann ihre Scheinangriffe auch nicht stundenlang fahren. Wenn eine dieser gluhenden Kugeln an einer Stelle trifft, wo unsere Leute nicht rechtzeitig hinkommen, brennt das Schiff lichterloh.»

Rooke zog den Degen und sah die beiden Pistolen in seinem Gurtel nach.»Ich bin bereit«, sagte er mit fester Stimme.»Aber ich meine immer noch, wir sollten das Haupttor zu erreichen versuchen. Wenn wir dort sind, ehe die Frogs es bemerken, konnen wir Ashby den Weg fur einen Frontalangriff freimachen.»