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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Bruderkampf: Richard Bolitho, Kapitan in Ketten - Kent Alexander - Страница 60


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«Noch funfzig Meilen bis zu unserer P atrouillenposition, Mr. Herrick. Bei dieser Geschwindigkeit brauchen wir dafur einen Tag. «Es klang ungeduldig und leicht gereizt. Herrick kannte jetzt die Anzeichen.

«Immerhin ist es trostlich, da? die Cassius querab liegt, Sir. Falls de Grasse hier aufkreuzt, sind wir nicht allein.»

Bolithos Blicke wanderten zu den schimmernden fernen Segeln hinuber.»Ach ja, das Flaggschiff. «Er lachelte bitter.»Vierzig Jahre hat sie auf dem Buckel und so viel Muscheln und Bewuchs am Rumpf, da? sie sogar bei starkem Sturm nur kriecht.»

Herrick blickte hastig zur Cassius hinuber. Gro?e und Uberlegenheit hatten fur ihn bis zu diesem Moment Sicherheit bedeutet, ein Schutzschild sozusagen. Er erwiderte:»Das wu?te ich nicht, Sir.»

«Die Cassius ist eine hollandische Prise, Mr. Herrick. Beachten Sie die Neigung ihres Vordecks. «Dann, als merkte er, da? er von lange vergangenen, nun unwichtigen Dingen sprach, sagte er heftig:»Mein Gott, dieses Kriechen macht mich verruckt.»

Herrick versuchte es auf andere Weise.»Unsere Befehle, Sir. Darf ich fragen, was man von uns erwartet?«Er bedauerte die Frage sogleich und ri? sich zusammen, wahrend Bolitho mit den Augen dem langsamen Kreisen einer Mowe folgte. Aus der Schulterhaltung Bolithos und der Art, wie seine Hande die Reling umklammerten, schlo? Herrick, da? er ein Thema beruhrt hatte, uber das der Kapitan selber nachgrubelte.

Doch Bolitho antwortete ruhig:»Wir werden funfzig Meilen westlich von Guadeloupe auf Station gehen und — «, er schwenkte die Hand gegen die offene See,»- mit unserem Geschwader Kontakt halten.»

Herrick verdaute langsam die Information. Die in Antigua herrschende Erregung und die eifrigen Vorbereitungen hatten ihn nicht im geringsten daran zweifeln lassen, da? eine Schlacht bevorstand. Und er wu?te, da? inzwischen die meisten stolzen Schiffe, die er vor Anker gesehen hatte, ausgelaufen waren, um nach Rodneys Plan Graf de Grasse zu finden und zu stellen.

Bolitho fuhr abwesend fort:»Eine Kette von Schiffen riegelt die Karibische See ab. Eine Meldung, da? der Feind gesichtet ist, und die Jagd beginnt. «In seiner Stimme lag keinerlei Erregung.»Unglucklicherweise liegt Martinique hundert Meilen sudlich von unserem Patrouillengebiet, Mr. Herrick. Und dort ist de Grasse mit der Hauptmasse seiner Schiffe. Er wartet nur den rechten Augenblick ab, um nach Jamaika vorzusto?en. «Er drehte sich zu Herrick um.»Wenn Rodneys Fregatten melden, da? die Franzosen ausgelaufen sind, wird ihn unsere Flotte angreifen. «Er zog die Schultern hoch, eine halb argerliche, halb verzweifelte Geste.»Wir aber werden dabei so nutzlos sein wie ein Wegweiser in der Wuste.»

«Aber die Franzosen konnen auch hier entlangkommen, Sir. «Herrick spurte, wie Bolithos Verbitterung seine eigene Zuversicht beeintrachtigte. Wahrend er sprach, ging ihm der Grund fur Bolithos Geringschatzung der Cassius auf. Rodney hatte Admiral Napiers kleinem Geschwader die unwesentlichste Aufgabe bei diesem umfassenden Plan zugeteilt.

«Ja, man hat schon Wunder erlebt, Mr. Herrick«, sagte Bolitho.»Aber nicht in unseren Tagen.»

«Verstehe, Sir. «Herrick wu?te nicht, was er darauf antworten sollte.

Bolitho betrachtete ihn ernst und klopfte ihm dann auf den Arm.»Mr. Herrick, ich bin heute morgen kein guter Gesprachspartner. «Er zuckte zusammen und fuhr sich uber die Seite.»Ich bin dankbar, da? die Kugel nichts Lebenswichtiges getroffen hat, aber ich wurde nichts vermissen, wenn ich nicht dauernd daran erinnert wurde.»

«Sie sollten sich mehr Ruhe gonnen, Sir.»

«Es fallt mir schwer, stillzusitzen, Mr. Herrick. «Bolitho legte die Hand uber die Augen und musterte die Segel.»So viel geschieht im Augenblick. «Er begann auf und ab zu gehen, Herrick fiel in den gleichen Schritt, um neben ihm zu bleiben.»De Grasse verla?t seine Schlupflocher, ganz bestimmt. «Er sprach im Takt seiner schnellen Schritte.»Sie haben den plotzlich ausbrechenden Sturm erlebt, der Ihnen die Chance schenkte, die Andiron zu bestreichen. Eine Seltenheit in dieser Jahreszeit. Doch spater. .«, er lachelte grimmig, wahrend er sich erinnerte,»spater im Jahr, August und September, peitscht ein Hurrikan nach dem anderen Westindien. Lassen Sie sich gesagt sein, Mr. Herrick, de Grasse wird bald herauskommen. Er wird sein Gluck vor der Hurrikansaison versuchen. »

«Aber welchen Weg wird er nehmen?«fragte Herrick.

«Vielleicht den durch die Martinique-Passage. Aber gleich, welchen Weg er wahlt, er wird direkt auf das zentrale Karibien zuhalten. Zwischen ihm und Jamaika liegen tausend Meilen. In einem solchen Bereich kann man eine ganze Flotte aus den Augen verlieren. Wenn wir ihn nicht gleich beim Auslaufen aufspuren, entdecken wir ihn erst wieder, wenn es zu spat ist.»

Herrick nickte. Endlich erfa?te er bis ins Letzte, was der Kapitan meinte.»Er hat Truppen und Kanonen. Er kann jedes Gebiet besetzen, das er haben mochte.»

«Genau das. Die Manner und Magazine, mit denen wir auf Mola zu tun hatten, waren nur ein winziger Teil seiner militarischen Starke. Er hatte gehofft, ungehindert nach Jamaika zu segeln. Jetzt wei? er, da? wir auf der Lauer liegen. Das wird seine Eile noch beschleunigen. «Er blieb stehen und starrte auf den leeren Horizont.»Wenn wir es nur wu?ten. . Wenn wir nur lossegeln und es selber herausfinden durften. «Doch dann merkte er, da? er sich gehen lie?, und sagte kurz:»Kehren Sie auf Ihren Posten zuruck, Mr. Herrick. Ich mochte noch weiter daruber nachdenken.»

Herrick ging an die Reling zuruck, und wahrend die Sonne auf die zundertrockenen Decks herabgluhte, sah er Bolithos Schatten standig hin und her und auf und ab wandern. - In seinen Fahnrichstagen hatte Herrick oft davon getraumt, da? er einmal den Rang eines Leutnants erreichen wurde. Langsam war er dann befordert worden und hatte seine Beforderungen an der Fahigkeit oder Unfahigkeit seiner Vorgesetzten gemessen. Und die ganze Zeit uber hatte er die Vorstellung gehegt, da? man ihm eines Tages ein eigenes Kommando ubertragen wurde. Doch wahrend er jetzt Bolithos ruhelosen Schatten beobachtete und sich die nagenden Gedanken ausmalte, die ihm Gesellschaft leisteten, war er sich seines Wunsches nicht mehr ganz so sicher.

Der Vormittag war halb vorbei, als die Pfeifen» Ruhrt euch!«trillerten. Mehr oder minder erleichtert warfen sich die Matrosen der Phalarope in die Schattenflecke, um die kurze Pause so ausgiebig wie moglich zu genie?en.

John Allday blieb an seinem Arbeitsplatz. Er hatte die Beine uber dem Backborddavit gespreizt. Der Kluver schutzte seinen gebraunten Korper vor der stechenden Sonne. Auf dem vordersten Teil des Schiffes hatte er den einen der gro?en Anker abgekratzt, und wahrend er nun behaglich uber der kleinen Bugwelle hockte, stemmte er einen Fu? auf das starke Querstuck des Ankers und fuhlte dessen Warme an der nackten Fu?sohle. Ihm im Rucken rakelten sich die anderen Leute des Arbeitskommandos. Rauch wirbelte aus langen Pfeifen und farbte die Luft uber den Kopfen.

Old Ben Strachan griff nach einem neuen Tau und prufte das Auge, das einer der Schiffsjungen eben gesplei?t hatte.»Nicht schlecht, Junge, gar nicht schlecht. «Er saugte gerauschvoll an seiner Pfeife und lie? den Blick uber das Deck der Phalarope gleiten.»Ist das der Kapitan, der da auf und ab wandert?»

Pochin, den Kopf auf den kraftigen Armen, murmelte:»Wer sonst? Mu? verruckt sein, oben in der Hitze zu bleiben, wenn er unten in seiner Kajute sein kann.»

Allday lie? ein Bein baumeln und sah nachdenklich in das klare Wasser hinab. Pochin machte sich noch immer Sorgen uber Onslows Au?erungen im Kutter. Er war gereizt, weil er sich schuldig fuhlte. Schon allein die Tatsache, da? er dem

Gerede zugehort hatte, konnte ausreichen, als Verschworer bezeichnet zu werden. Allday drehte sich ein wenig herum und bemerkte, da? ihn Herrick vom Achterdeck her beobachtete. Der Leutnant nickte ihm fluchtig zu, ehe er sich wieder seinen eigenen Gedanken widmete, und Allday entsann sich plotzlich jenes Augenblicks auf der abbrockelnden Klippe, als er Herrick vor dem Sturz in die Tiefe bewahrt hatte. Obwohl er sich ursprunglich vorgenommen hatte, bei den internen Auseinandersetzungen auf der Phalarope keine Stellung zu beziehen und sich jeder Parteinahme zu enthalten, wurde ihm langsam klar, da? solches Beiseitestehen nicht nur unmoglich, sondern sogar gefahrlich war. Allday mochte Herrick, und er erkannte auch, worum es dem Dritten ging, der sich stets die Klagen seiner Untergebenen anhorte und nie vorschnell Strafen erteilte. Aber Herrick war trotzdem kein Narr.