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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Bruderkampf: Richard Bolitho, Kapitan in Ketten - Kent Alexander - Страница 25


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Bolitho starrte ihn an und fand keine Worte.

Stockdale legte die Papiere zusammen.»Und mehr, denke ich, Kapitan, viel mehr.»

Wahrend Bolitho schweigend zusah, wie sein Bootsfuhrer ihm den Tisch fur sein einsames Mahl deckte, zog die Phalarope in der leichten Brise still unter den Sternen dahin.

Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang hatte sie viel geleistet. Dank ihres Kapitans lagen noch viele Tage vor ihr.

VI Land in Sicht

Bolitho ging zur Steuerbordseite des Achterdecks und lie? die Hande auf den sonnenwarmen Backskasten ruhen. Er brauchte jetzt weder Karte noch Fernrohr. Es war, als kame er nach Hause.

In der Morgendammerung war die kleine Insel Antigua uber der Kimm heraufgekommen. Nun lag sie in der Vormittagssonne vor ihnen. Bolitho spurte jene Erregung, die ihn bei jedem Landfall durchflutete, wenn das Land an der berechneten Stelle am Horizont auftauchte. Er nahm seinen Gang uber das Achterdeck wieder auf. Auf den Tag vor funf Wochen hatte die Phalarope dem Nebel und Regen Cornwalls das Heck gezeigt. Zwei Wochen lag das Gefecht mit dem Kaperschiff zuruck. Stolz wallte fluchtig in ihm auf, als er uber sein Schiff blickte. Die Schaden waren ausgebessert. Und die Verwundeten befanden sich auf dem Weg der Besserung. Gewi?, die Zahl der Toten war auf funfunddrei?ig gestiegen, aber an den anderen hatten die Sonne und der frische Wind, die Nebel und tobende Sturme abgelost hatten, Wunder gewirkt.

Die Fregatte segelte mit Steuerbordhalsen. Das Schiff und sein Spiegelbild im dunkelblauen Wasser boten ein prachtvolles

Bild. Uber den sich verjungenden Masten leuchtete wie zum Gru? ein wolkenloser Himmel, und um die Rahen segelten schreiend und erwartungsvoll die Mowen.

Antigua, Hauptquartier und Basis des WestindienGeschwaders, war ein Glied der zerstreuten Inselkette, die den ostlichen Teil der Antillen schutzte. Bolitho freute sich, wieder hier zu sein. Als er sich uber die Reling beugte, um nach vorn zu spahen, erwartete er halb und halb, die Sparrow und ihre Mannschaft zu sehen. Aber die Gegenwart der Phalarope uberschattete bereits die alten Erinnerungen.

«An Deck! Linienschiff unter Land vor Anker!»

Okes war Wachfuhrer; er blickte schnell zum Kapitan hinuber.

«Hochstwahrscheinlich das Flaggschiff, Mr. Okes. «Bolitho blickte kurz zur neuen Besanstenge hinauf, von wo aus der scharfaugige Ausguck die hohen Masten erspaht hatte.

Die Fregatte rundete langsam die saftig grunen Berge und felsigen Absturze des Vorgebirges von Cape Shirley. Die Mannschaft drangte sich in Luv und klammerte sich an Wanten und Netze, wahrend sie das Land mit Blicken verschlang. Fast allen war es unbekannt. Hier strahlte die Sonne heller, und die dichte, grune Vegetation hinter dem wei?en Strand glich keiner der Kusten, die sie kannten. Sie wiesen sich gegenseitig auf dieses oder jenes hin und plapperten aufgeregt wie Kinder, als sie an der Landzunge vorbeiglitten und die von Land eingeschlossene Bucht von English Harbour sichtbar wurde.

«Klar zum Halsen, Sir«, rief Proby.

Bolitho nickte. Bis auf Bransegel und Kluver waren alle Segel aufgegeit. Von der Back blickte Herrick, der neben dem Ankerkommando stand, nach achtern.

Bolitho schnippte mit den Fingern.»Mein Glas, bitte.»

Fahnrich Maynard reichte es dem Kapitan, und Bolitho musterte prufend den in der Mitte der Bucht vor Anker liegenden Zweidecker. Die Stuckpforten standen offen, um den Landwind ins Schiff zu lassen, und uber das machtige Achterdeck spannten sich Sonnensegel. Bolithos Blick haftete auf dem Stander des Konteradmirals im Topp und auf den blauen und roten Uniformen, die am Heck schimmerten, von wo aus man sein Einlaufen beobachtete.

«Mr. Brock, klar zum Salut! Elf Schu?, bitte. «Er schob das

Teleskop mit einem Ruck zusammen. Wenn er sie sehen konnte, sahen sie ihn auch. Er wollte nicht neugierig wirken.

Die nachstliegende Landspitze blieb achteraus, und er befahl:»Ubernehmen Sie, Mr. Proby.»

Proby legte die Hand an den Hut.»Leebrassen fieren! Klar zum Halsen.»

Bolitho beobachtete Okes und wartete geduldig. Schlie?lich sagte er, ohne die Stimme zu heben:»Scheuchen Sie die Mu?igganger von der Reling, Mr. Okes. Das da druben ist ein Flaggschiff. Der Admiral soll nicht den Eindruck gewinnen, ich hatte einen Haufen Bauerntolpel an Bord. «Er lachelte, als Okes den Befehl herausstotterte und die Maate die Leute von der Reling trieben.

Der Salut ertonte und wurde von den Bergen zuruckgeworfen, wahrend die Fregatte langsam auf das Linienschiff zuhielt. Auf der Phalarope bi? sich mehr als einer auf die Lippen, als der Kanonendonner andere, schrecklichere Erinnerungen weckte.

«Klar bei Bramsegelschoten!«Proby wischte sich den Schwei? von der Stirn und schatzte, wieviel Fahrt die Phalarope machte, wahrend sie sich dem Ankerplatz naherte.»Bramsegel aufgeien!«Er schaute nach achtern.»Klar zum Ankern, Sir.»

Bolitho achtete nur halb auf die Salutschusse und die herausgebellten Befehle. Er nickte.

«Ruder nach Lee!«Bolitho verfolgte, wie das Ruder gelegt wurde, und sah, wie die Phalarope in den Wind drehte und Fahrt verlor.

Bis auf das leise Glucksen des Wassers war jetzt kein Laut zu horen.»Fiert weg Anker!»

Der Anker klatschte in das klare Wasser. Die Kette rauschte aus.

«Signal, Sir!«meldete Maynard aufgeregt. »Cassius an Phalarope: Kapitan zur Meldung an Bord.»

Bolitho nickte. Er hatte die Aufforderung erwartet und war bereits in seiner besten Uniform.»Lassen Sie die Gig zu Wasser, Mr. Okes. Und achten Sie darauf, da? die Giggasten ordentlich aussehen. «Bolitho blickte dem davoneilenden Zweiten nach und fragte sich, warum er so zerqualt und besorgt aussah. Er schien uberanstrengt und mit den Gedanken nur halb bei der Sache.

Vibart kam nach achtern und salutierte.»Irgendwelche

Befehle, Sir?»

Bolitho beobachtete, wie das Boot ausgeschwenkt wurde, wobei der wachhabende Maat den Stock heftiger gebrauchte als sonst, als ware auch er sich der beobachtenden Augen auf dem Flaggschiff bewu?t.

«Machen Sie alles klar zum Ubernehmen von Frischwasser, Mr. Vibart. Wir werden wohl anschlie?end nach English Harbour verholen, und die Manner konnen an Land gehen. Sie haben es verdient.»

Der Erste schien etwas erwidern zu wollen, sagte dann aber blo?:»Aye, aye, Sir. Ich werde mich darum kummern.»

Bolitho schaute zu dem Zweidecker hinuber: die Cassius, 74 Kanonen, Flaggschiff von Konteradmiral Sir Robert Napier. Dem Vernehmen nach legte er auf Punktlichkeit und Schnelligkeit gro?ten Wert. Bolitho war ihm noch nie begegnet. Er stieg den Niedergang hinab und schritt langsam zum Fallreep. Er konnte kaum glauben, da? er dies Kommando erst seit funf Wochen hatte. Es kam ihm vor, als ware er schon seit Monaten an Bord. Die Gesichter waren ihm nun vertraut. Er kannte die Vorzuge und die Schwachen der Leute.

Hauptmann Rennie salutierte mit dem Degen, und die Wache prasentierte. Bolitho luftete den Hut und setzte ihn wieder auf, als die Gig, mit Stockdale an der Pinne, langsseits kam. Die Pfeifen schrillten, wahrend er ins Boot stieg. Von der Gig aus musterte er den Schiffsrumpf, die frische Farbe und die sauber ausgefuhrten Reparaturen. Die im Gefecht erlittenen Schaden waren kaum noch zu erkennen. Es hatte alles viel schlimmer kommen konnen, uberlegte der Kapitan, wahrend er sich auf der achteren Ducht zurechtsetzte.

Kraftiger Riemenschlag trieb die Gig uber das ruhige Wasser. Bolitho schaute zuruck. Seine Leute blickten ihm nach. Ihr Leben lag in seinen Handen, das war ihm immer bewu?t gewesen. Aber vor dem Gefecht hatten einige an seinen Fahigkeiten gezweifelt. Moglicherweise hatten sie ihn sogar fur einen Kapitan vom Kaliber Pomfrets gehalten.

Die Gig naherte sich dem Flaggschiff, und Bolitho drangte alle anderen Gedanken zuruck. Sie brauchten ihn nicht zu lieben, sagte er sich, aber sie mu?ten ihm vertrauen.