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Последние комментарии
оксана2018-11-27
Вообще, я больше люблю новинки литератур
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Professor2018-11-27
Очень понравилась книга. Рекомендую!
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Vera.Li2016-02-21
Миленько и простенько, без всяких интриг
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ст.ст.2018-05-15
 И что это было?
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Наталья222018-11-27
Сюжет захватывающий. Все-таки читать кни
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Kanonenfutter - Leutnant Bolithos Handstreich in Rio - Kent Alexander - Страница 4


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Little stie? einen Pfiff aus.»Vor der Kneipe stehen Manner, Sir. «Er rieb sich die gro?en Hande und sagte zu dem Korporal:»Auf, Dipper, la? deine Spielleute loslegen!»

Die beiden Winzlinge in Soldatenuniform warteten, bis ihr Korporal den Befehl an sie weitergab; wahrend der eine dann einen Wirbel auf seiner Trommel schlug, zog der andere eine Querpfeife aus dem Brustriemen und stimmte eine Tanzmelodie an.

Der Korporal hie? Dyer. Bolitho fragte:»Warum nennen Sie ihn Dipper?«[1]

Little grinste mit abgebrochenen Zahnen, dem untruglichen Kennzeichen eines Berufsboxers.

«Du meine Gute, Sir, weil er Taschendieb war, bevor ihm die Erleuchtung kam, sich zu den Ochsen[2] zu melden.»

Die Mannergruppe vor dem Gasthaus schien sich zu zerstreuen, als die Matrosen und Seesoldaten naherkamen. Nur zwei Gestalten blieben stehen, und ein ungleicheres Paar konnte man sich kaum denken.

Der eine war klein und quirlig und hatte eine scharfe Stimme, die Trommel und Querpfeife leicht ubertonte. Der andere war gro? und kraftig, bis zum Gurtel nackt, und seine Arme und Fauste hingen herunter wie Waffen, die nur auf ihren Einsatz warteten.

Der kleine Mann, ein Ausrufer vom Jahrmarkt, der sich zunachst uber das plotzliche Verschwinden seines Publikums geargert hatte, sah nun die Seeleute und wandte sich ihnen munter zu.

«Well, well, well, wen haben wir denn da? Sohne des Meeres, echte britische Teerjacken!«Er zog seinen Hut vor Bolitho.»Und ein richtiger Gentleman an ihrer Spitze, zweifellos!»

Bolitho sagte mude:»Lassen Sie die Leute wegtreten, Little. Ich sorge inzwischen dafur, da? der Wirt Bier und Kase herausbringt.»

Der Schausteller schrie:»Wer von euch Tapferen wagt einen Kampf mit meinem Boxer?«Sein Blick wanderte von Mann zu Mann.»Eine Guinee[3] demjenigen, der gegen ihn zwei Minuten auf den Fu?en bleibt!«Die Munze blitzte zwischen seinen Fingern.»Ihr braucht nicht zu gewinnen, Jungs, nur zwei Minuten kampfen und auf den Fu?en bleiben!»

Er hatte jetzt ihre volle Aufmerksamkeit gewonnen, und Bolitho horte, wie der Korporal Little zuflusterte:»Wie war's, Josh? Eine ganze Guinee!»

Bolitho hielt an der Tur des Wirtshauses inne und schaute sich den Preisboxer zum erstenmal naher an. Er sah aus, als habe er Krafte fur zehn, wirkte aber trotzdem verzweifelt und bemitleidenswert, wie er so ins Leere starrte. Seine Nase war deformiert, und sein Gesicht zeigte die Spuren vieler Kampfe: auf Jahrmarkten, vor dem Landadel, vor jedem, der dafur zahlte, Manner um einen blutigen Sieg kampfen zu sehen. Bolitho wu?te nicht, wen er mehr verachtete, den Mann, der von dem Boxer lebte, oder denjenigen, der auf ihn und seine Schmerzen wettete.

Er sagte nur kurz:»Ich bin drin zu finden, Little. «Der Gedanke an ein Glas Bier oder Apfelwein belebte ihn wieder. Little dachte bereits an andere Dinge.»Aye, Sir. «Es war ein freundlicher kleiner Gasthof. Der Wirt eilte herbei, um Bolitho zu begru?en, wobei sein Kopf fast an die Decke stie?. Ein Feuer prasselte im Kamin, und es roch nach frisch gebackenem Brot und gerauchertem Schinken.

«Setzen Sie sich dorthin, Herr Leutnant. Ich kummere mich um Ihre Leute. «Er bemerkte Bolithos Gesichtsausdruck.»Tut mir leid, Sir, aber Sie verschwenden Ihre Zeit in dieser Gegend. Im Krieg sind hier viele gepre?t worden, und wer zuruckkam, ist in die gro?en Stadte wie Truro und Exeter gegangen und hat sich dort Arbeit gesucht. «Er schuttelte den Kopf.»Wenn ich zwanzig Jahre junger ware, hatte ich vielleicht unterschrieben. «Er grinste.»Aber so…»

Etwas spater sa? Bolitho am Feuer, lie? den Matsch auf Strumpfen und Schuhen trocknen und hatte seinen Rock aufgeknopft, der nach der ausgezeichneten Pastete der Wirtin recht stramm sa?. Ein gro?er alter Hund hatte sich zu seinen Fu?en niedergelassen und schnarchte wohlig in der Warme.

Der Wirt flusterte seiner Frau zu:»Hast du ihn dir angesehen? Ein Offizier des Konigs — aber er ist noch ein halbes Kind!»

Bolitho fuhr aus seinem Halbschlaf auf und reckte sich; in halber Hohe schienen seine Arme zu erstarren, als er von drau?en lautes Geschimpfe und brullendes Gelachter horte. Er sprang auf, griff nach Hut und Sabel und versuchte zur gleichen Zeit, seinen Uniformrock zuzuknopfen. Er rannte fast zur Tur; als er ins helle Licht hinaustrat, sah er, wie sich Matrosen und Seesoldaten vor Lachen bogen, wahrend der kleine Schausteller schrie:»Ihr habt geschummelt! Ihr mu?t geschummelt haben!»

Little warf die Goldmunze hoch und fing sie wieder in seiner kraftigen Hand auf.»Ich nicht, Kamerad. Offen und ehrlich, wie's bei Josh Little immer zugeht!«Bolitho mischte sich ein.»Was ist hier los?»

Korporal Dyer erklarte, immer wieder prustend vor Lachen:»Er hat den gro?en Preisboxer auf den Rucken gelegt, Sir. So was hab' ich im Leben nicht gesehen!»

Bolitho blickte Little an.»Wir sprechen uns spater. Jetzt lassen Sie die Leute antreten. Wir haben noch mehrere Meilen bis zum nachsten

Ort.»

Als er sich umdrehte, sah er mit Verwunderung, wie der kleine Schausteller auf den Boxer losging. Letzterer stand da wie zuvor, als ob er sich die ganze Zeit nicht bewegt hatte oder gar zu Boden geworfen worden ware.

Der Schausteller ergriff eine kurze Kette und schrie:»Das ist fur deine verdammte Dummheit!«Die Kette landete klirrend auf dem nackten Rucken des Mannes.»Und dies dafur, da? du mich um mein Geld gebracht hast. «Wieder schlug er zu.

Little schaute Bolitho unbehaglich an.»Hier, Sir, ich gebe dem Burschen sein Geld zuruck. Ich kann's nicht mit ansehen, da? der arme Kerl wie ein Hund verprugelt wird.»

Bolitho mu?te heftig schlucken. Der gro?e Preisboxer hatte seinen Peiniger mit einem einzigen Schlag toten konnen. Aber vielleicht war er schon so weit abgestumpft, da? er weder Schmerz noch sonst etwas empfand.

Bolitho hatte einfach genug. Erst dieser schlechte Auftakt auf der Destiny, dann sein Mi?erfolg bei der Rekrutierung — und nun dieser entwurdigende Anblick. Er brachte das Fa? einfach zum Uberlaufen.

«Sie da, horen Sie sofort auf!«Bolitho machte ein paar Schritte vorwarts, wahrend ihm seine Leute teils bewundernd, teils amusiert zuschauten.»Legen Sie die Kette augenblicklich hin!»

Der Schausteller schien zunachst eingeschuchtert, gewann aber schnell sein fruheres Selbstvertrauen zuruck. Von einem so jungen Leutnant hatte er nichts zu befurchten, erst recht nicht hier in der Gegend, wo er oft auftrat und beliebt war.

«Es ist mein gutes Recht!»

Little knurrte:»Uberlassen Sie den Lumpen mir, Sir. Ich werde ihm sein >gutes Recht< zeigen!»

Die Angelegenheit schien Bolitho aus den Handen zu gleiten. Einige Dorfbewohner waren hinzugekommen, und Bolitho sah schon seine Leute in eine regelrechte Schlacht mit der Bevolkerung verwickelt, bevor sie sich zu ihrer Barkasse durchschlagen konnten.

Er drehte dem frechen Schausteller den Rucken zu und trat an den Boxer heran. Aus der Nahe wirkte er sogar noch gro?er, aber statt seiner Gro?e und Muskeln sah Bolitho nur die Augen, die halb unter vernarbten Brauen verborgen lagen.

«Sie wissen, wer ich bin?»

Der Mann nickte, wobei sein Blick auf Bolithos Mund gerichtet war, als lese er die Worte dort ab.

Freundlich fragte Bolitho:»Wollen Sie in den Dienst des Konigs treten? Auf der Fregatte Destiny in Plymouth?«Er stockte, als er das muhsame Verstehen in den Augen des Mannes sah.»Wollen Sie mit mir kommen?«Genauso langsam, wie der Mann nickte, nahm er — ohne einen Blick auf den mit offenem Mund dastehenden Schausteller zu werfen — sein Hemd und eine kleine Tasche auf.

Bolitho wandte sich zu dem Schausteller um, sein Arger war nun dem Gefuhl billigen Triumphes gewichen. Wenn sie das Dorf hinter sich hatten, wurde er den Boxer sowieso freilassen.

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1

Dipper = (Ein-)Taucher

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2

Ochsen = Spitzname der Matrosen fur die Seesoldaten an Bord

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3

Guinee = 21 Shilling